Sondertext DVD 3: Meerjungfrauen - Teil 3

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blue
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Sondertext DVD 3: Meerjungfrauen - Teil 3

Beitrag von blue »

Yo!

Für das Booklet der DVD 3 auch Teil 3 des Meerjungfrauentextes:
Mythologie der Meerjungfrau
Teil III

Kelpie
Der Kelpie gehört wie die Selkie zur keltischen Mythologie und hat seinen Ursprung bei den Iren, Schotten, Korner, Waliser und Bretonen. Den Galliern war diese Figur jedoch unbekannt. Es handelt sich hierbei um einen Wasserdämon, der seine Gestalt nach Belieben verändern kann, jedoch die Verwandlungen in ein verwahrloses Pferd mit einer Mähne aus Binsen oder in einen wilden Mann bevorzugt. Er lockt Menschen an, zieht sie in die Tiefe seiner Gewässer und frisst sie. Man kann ihn jedoch, wenn er die Gestalt eines Pferdes angenommen hat, bändigen, indem man ihm ein Halfter anlegt. Auf diese Weise bindet man ihn an die Gestalt eines Pferdes und er wird lammfromm. Er bleibt in diesem Zustand, bis man ihm das Halfter abnimmt. Wenn der Kelpie in der Gestalt eines Mannes auftaucht, kann man ihn einen Hochzeitsschleier umwerfen, woraufhin er zu seinem ergebenen Sklaven wird. Geht das Halfter oder der Hochzeitsschleier verloren, wird abgenommen oder gestohlen, flieht der Kelpie und verflucht seinen ehemaligen Besitzer.
In anderen Legenden, handelt es sich bei dem Kelpie um ein normales Pferd, das man reiten kann, solange man Wasser meidet. Sollte man dies nicht beachten und sich einem Gewässer nähern, dreht der Kelpie durch, ertränkt seinen Reiter und frisst ihn. In Norwegen lebt ein Wassertroll namens Nøkken in Flüssen und auf den Shetlandinseln ist die Figur des Kelpie unter dem Namen Shoopiltee bekannt, der es liebt sich in Ponys zu verwandeln. In Orkney ist er unter Nuggle und in der skandinavischen Folklore als Bäckahästen, das Bach-Pferd (eine Transformation eines Nix) bekannt. Meist handelt es sich dabei um ein weißes, majestätisch wirkendes Pferd, das bei nebligem Wetter in der Nähe von Flüssen erscheint. Wer ihn einmal besteigt, kann nicht mehr herunter. Der Bäckahästen springt in den Fluss und ertränkt den Reiter.
Die Kelpie paaren sich manchmal mit normalen Pferden. Die aus dieser Verbindung entstehenden Fohlen sollen besonders gute und schnelle Reiterpferde sein. Kelpie warnen durch Wiehern und Buckeln vor aufziehenden Stürmen. Bengt Sjögren, ein schwedischer Naturalist, geht davon aus, dass Monster wie jenes von Loch Ness ihren Ursprung in den alten Legenden der Kelpie haben.

Merrow
Merrows sind Teil der Sidhe, der irischen Märchenwelt und bewohnen das Tir of Thoinn, dem Land unter dem Wasser. Sie haben eine natürliche Antipathie gegen Menschen. In einigen Teilen Irlands werden sie als Boten des Schicksals und des Todes angesehen. In Kerry, Cork und Wexford ist der Glaube verbreitet, dass sie kleine rote Kappen aus Federn, die cohullen druith genannt werden, tragen. In den nördlichen Gewässern sollen sie entweder Mäntel aus Robbenfällen überziehen oder die Form einer Robbe oder eines Seehundes annehmen, um sich in dieser Gestalt besser im Wasser fortbewegen zu können.
Der Begriff Merrow oder Moruadh kommt von der irischen Bezeichnung für Meer, "muir" und "oigh" für Frau. Sie werden auch murúch ("Meermaid") oder maighdean mhara ("Meerjungfrauen") genannt. Sie sind lieblich und grazil, haben einen Fischschwanz, Schwimmhäute zwischen den Fingern und tragen manchmal eine Robe, die so weiß wie der Schaum der See ist und von roten und purpurroten Algen umrandet ist. Das Meerwasser in ihren Haaren glänzt wie Tau wenn die morgendlichen Sonnenstrahlen es sanft berühren. Sie trägt wie ihr männlicher Gegenpart einen roten Hut, der ihrem anziehenden Gesicht mit ihren spöttelnden Augen gut steht. Manchmal trägt sie auch einen Umhang, der ihre wohlgeformten Rundungen nur halb verdeckt. Sie spielt Männern Streiche und Legenden berichten von ihrem unwiderstehlichen Sirenengesang. Sie sitzt auf Felsen, lockt Fischer an und verschwindet lachend, sobald diese sich ihr nähern. Ihre Anwesenheit bringt Unglück und beschwört Stürme herauf. Wenn ein Seemann nicht von seiner Reise zurückkehrt, sagt man, er hätte eine Merrow geheiratet. Sie hat die Fähigkeit die See unruhig werden zu lassen und kann Regen herbeirufen, so dass Schiffe wie Strohhalme im Meer treiben und kleine Boote und Floße kentern. Dies gehört zu ihrem liebsten Zeitvertreib.
So wild wie sie im Meer ist, so schüchtern und unterwürfig wird sie an Land. Da zu einer Zeit viele Frauen aus Irland emigrierten, sahen sich die Fischer gezwungen lange nach ihrer Arbeit in der Nähe des Meeres herumzulungern, in der Hoffnung das eine weibliche Merrow erscheint. Wenn es ihm gelingt ihrer Kappe oder ihres Umhangs habhaft zu werden, vergisst sie ihr vorheriges Leben und heiratet ihn. Sie ist eine gehorsame und liebende Frau. Obwohl sie ihre Haushaltspflichten und ihren Mann nie vernachlässigt, kann sie sich nie völlig an das Leben an Land gewöhnen. Sie lacht sehr selten und zeigt auch kaum andere Gefühle. Das stärkste Gefühl, das sie nach außen trägt, ist ein leises Weinen. Sollte sie je ihren Umhang oder ihre Kappe finden und aufsetzen, kehren ihre Erinnerungen zurück und sie verlässt mit Freuden ihren Mann und kehrt ins Meer zurück. Sie erlangt auch ihre Jugend und Schönheit wieder, die sie durch das Leben als Sterbliche eventuell verloren hat. Viele Bewohner der Küsten hatten Merrows als Geliebte und zahlreiche berühmte irische Familien sehen sich als Nachfahren solcher Wesen.
Der männliche Merrow sitzt bei jedem Wetter und sei es noch so schlechten auf Felsen und sucht das Meer nach Fässer voller Brandy, die vielleicht von gesunkenen Schiffen übrig geblieben sind, ab. Trotz allem haben sie nur wenige Menschen je gesehen. Er ist ein lustiger, freundlicher Geselle mit einer roten Nase, die von seiner Liebe zum Brandy herrührt. Er soll Glück bringen, hat eine rote Kappe auf, einen grünen Körper mit grünen Haaren und grünen Zähnen. Er trägt keine Kleidung, hat Schweinsaugen, schuppige Beine und seine Arme haben eine flossenähnlich Form. Es ist also kein Wunder, dass die weiblichen Merrow sich ihre Männer unter den Sterblichen sucht.

Havfine
Havfine ist die norwegische Bezeichnung für Meerjungfrau. Sie hat ein unberechenbares Temperament und während einige Menschen von Begegnungen mit netten, freundlichen Havfine berichten, erzählen sich andere gruselige Geschichten über die Grausamkeit, zu denen Havfine fähig sind. Im Allgemeinen bringt ihre Gegenwart nur Unglück. Ihr männlicher Gegenpart, der Havfrue, "Meermann", lebt sowohl in Salz- als auch in Süßwasser.

Klassische Vorstellungen
Unter der klassischen Mythologie reihen sich sowohl die griechischen, als auch die römischen Überlieferungen ein. Dies liegt vor allem daran, dass die römischen und griechischen Gottheiten meist ähnliche oder gleiche Funktionen innehatten und lediglich die Namen voneinander abweichen. So steht der römische Jupiter dem Göttervater Zeus gegenüber, Mars ist gleichzustellen mit Ares, dem Kriegsgott und Neptun mit Poseidon, dem Meeresgott. Virgil (70-19 v.Chr.) liefert in seinem Werk "Aeneid" den Ansatz zu einer Erklärung. Hier erzählt er die Geschichte von Aeneas, der zu den wenigen Überlebenden auf Seite der Trojaner bei dem 10 Jahre andauernden trojanischen Krieg, zählt. Er scharte eine Gruppe um sich und machte sich auf die gefahrvolle und langwierige Reise nach Italien. Sein Sohn gründet Alba Longa. Rhea Silvia, die Mutter von Romulus und Remus, die sie aus einer Verbindung mit Mars hervorbrachte, war die Tochter des eigentlichen Königs von Alba Longa, der seinen Thron an seinen Bruder verlor. Aus diesem Grund spricht man bei Alba Longa von der Mutterstadt Roms. Demnach war der griechische Held Aeneas ein Vorfahre des Gründers von Roms. Dies spricht für die enge Verbindung der beiden Götterwelten.

Nymphe
Bei den Nymphen handelt es sich sowohl bei der griechischen als auch römischen Mythologie um Naturgeister. Die Bezeichnung kommt von nympha, was im altgriechischen "Jungfrau, Braut, heiratsfähiges Mädchen" bedeutet. Dieser Begriff wurde einmal im weitesten Sinne auch als Bezeichnung für Priesterinnen benutzt. In der griechischen Mythologie handelt es sich dabei um weibliche Gottheiten niederen Ranges. Es handelt sich bei ihnen um Personifikationen von Naturkräften und sie treten meist als Begleiterinnen von höheren Gottheiten wie Dionysos, Artemis oder Aphrodite auf. Eine Nymphe gilt zwar nicht als unsterblich, ihre Lebensdauer reicht jedoch so weit, dass man fast von Unsterblichkeit und ewiger Jugend reden kann. Der Tod einer Nymphe tritt dann ein, wenn das, was sie verkörpert, vernichtet wird oder zur Neige geht, wie zum Beispiel beim Versiegen einer Quelle. Moornymphen werden Heleaden genannt. Wir werden uns hier aber auf die Wassernymphen, Flussnymphen und Meernymphen beschränken.

Najaden
Die Najaden gehören zu den Wassernymphen. Ihre Bezeichnung rührt von dem altgriechischen Ausdruck für fließen und fließendes Wasser. Sie wachen über Quellen, Bäche, Flüsse, Sümpfe, Teiche und Seen. Sollte je das Gewässer, aus dem sie entstanden sind, austrocknen, bedeutet dies den Tod der Nymphe. Sie sollen entweder Töchter von Zeus oder Okeanos, der aus der Verbindung zwischen Chaos, dem Himmel, und Gaia, der Erde, entstanden ist, sein. Sie wurden als Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt und ihre Gewässer sollen heilende Wirkungen und prophetische Kräfte innehaben. Najaden sind vor allem aber für ihre extreme Eifersucht bekannt. Nomia, die sich einen Hirten namens Daphnis zum Geliebten nahm, strafte diesen, nachdem er sie einige Mal betrogen hatte, mit Blindheit. Es gibt verschiedene Unterarten der Najaden. Najaden, die aus einer Quelle entstanden sind, nennt man Crinaeae; die aus Seen Limnades oder Limnatides; aus Bächen Pegaeae; aus Flüssen Potameides und aus Sümpfen Eleionomae. Jede aus den einzelnen Untergruppen hat außerdem einen eigenen Namen, der an die Bezeichnungen ihres Ursprungsortes anlehnt. Wir finden Beschreibungen von Najaden unter anderem bei Homer in "Ilias" und "Odyssee". In der Zoologie bezeichnet man Flussmuscheln als Najaden. Außerdem wurde auch einer von Neptuns Monden so genannt.

Nereiden
Die Bezeichnung Nereide kommt aus dem Griechischen und bedeutet "das Wasser". Es handelt sich hier um Meernymphen des Mittelmeeres, Töchter des Nereus, einem Wassergott und dem ältesten Sohn von Gaia und Pontos, und der Doris, eine Tochter des Okeanos und Tethys, die im Mittelmeer leben. Ihre Anzahl variiert von 50 bis 100. Es sollen Stauten von ihnen im Poseidontempel von Atlantis stehen. Eine Aufzählung der verschiedenen Nereiden findet man in dem Werken von Homer und bei Hesiod. Während Homer ihnen lediglich Charakterzüge des Meers zuspricht, was man an dem Namen Glauke, was "die Blaue" bedeutet, erkennen kann, schreibt Hesiod ihnen Eigenschaften zu, die sich Menschen vom Meer erhoffen. So bedeutet Eudora zum Beispiel "die gute Schenkerin".

Okeandine
Die Okiandine sind Töchter und Söhne des Okeanos und der Tethys, die laut Hesiodes 3000 Kinder haben. Sie herrschen über alle Meere, bis auf das Mittelmeer, das den Nereiden zugesprochen wird. Zu ihnen gehört zum Beispiel Kalypso, die Odysseus sieben Jahre lang auf der Insel Ogygia festhält, da sie sich in ihn verliebt hat und ihn erst auf das Geheiß des Olymps, das durch den Götterboten Hermes überbracht wird, freigibt. Metis ist aufgrund ihrer Fähigkeit zur Verwandlung bekannt und dank der sie sich lange vor Zeus, dem Göttervater, verstecken konnte, als dieser sie zur Geliebten wollte. Styx ist, wie ihr Name bereits sagt, die Wassernymphe des Styx, einem Fluss der das Totenreich neunmal umfließt und die Welt der Lebenden von der Welt der Toten trennt. Achilles wurde von seiner Mutter Thetis im Styx gebadet, woraufhin sein Körper bis auf die Ferse unverwundbar wurde. Alexander der Große soll jedoch mit dem Wasser des Styx vergiftet worden sein.
Feuer frei!

MfG, blue...
Kogoro
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Beitrag von Kogoro »

Ziemlich schwierige Lektüre mit den ganzen Details und verschachtelten Nebensätzen, aber nun gut. ^^ Hier mal eine neue Fassung mit etwas Feinschliff:
Mythologie der Meerjungfrau
Teil III

Kelpie
Der Kelpie gehört wie die Selkie zur keltischen Mythologie und hat seinen Ursprung bei den Iren, Schotten, Korner, Waliser und Bretonen. Den Galliern war diese Figur jedoch unbekannt. Es handelt sich hierbei um einen Wasserdämon, der seine Gestalt nach Belieben verändern kann, jedoch die Verwandlung in ein verwahrlostes Pferd mit einer Mähne aus Binsen oder in einen wilden Mann bevorzugt. Er lockt Menschen an, zieht sie in die Tiefe seiner Gewässer und frisst sie. Man kann ihn jedoch, wenn er die Gestalt eines Pferdes angenommen hat, bändigen, indem man ihm ein Halfter anlegt. Auf diese Weise bindet man ihn an die Gestalt eines Pferdes und er wird lammfromm. Er bleibt in diesem Zustand, bis man ihm das Halfter abnimmt. Wenn der Kelpie in der Gestalt eines Mannes auftaucht, kann man ihm einen Hochzeitsschleier umwerfen, woraufhin er zu einem ergebenen Sklaven wird. Geht das Halfter oder der Hochzeitsschleier verloren, wird abgenommen oder gestohlen, flieht der Kelpie und verflucht seinen ehemaligen Besitzer.
In anderen Legenden handelt es sich bei dem Kelpie um ein normales Pferd, das man reiten kann, solange man Wasser meidet. Sollte man dies nicht beachten und sich einem Gewässer nähern, dreht der Kelpie durch, ertränkt seinen Reiter und frisst ihn. In Norwegen lebt ein Wassertroll namens Nøkken in Flüssen und auf den Shetlandinseln ist die Figur des Kelpie unter dem Namen Shoopiltee bekannt, der es liebt sich in Ponys zu verwandeln. In Orkney ist er unter dem Namen/als Nuggle und in der skandinavischen Folklore als Bäckahästen, das Bach-Pferd (eine Transformation eines Nix) bekannt. Meist handelt es sich dabei um ein weißes, majestätisch wirkendes Pferd, das bei nebligem Wetter in der Nähe von Flüssen erscheint. Wer es einmal besteigt, kann nicht mehr herunter. Der Bäckahästen springt in den Fluss und ertränkt den Reiter.
Die Kelpie paaren sich manchmal mit normalen Pferden. Die aus dieser Verbindung entstehenden Fohlen sollen besonders gute und schnelle Reitpferde sein. Kelpie warnen durch Wiehern und Buckeln vor aufziehenden Stürmen. Bengt Sjögren, ein schwedischer Naturalist, geht davon aus, dass Monster wie jenes von Loch Ness ihren Ursprung in den alten Legenden der Kelpie haben.

Merrow
Merrows sind Teil der Sidhe, der irischen Märchenwelt und bewohnen das Tir of Thoinn, das Land unter dem Wasser. Sie haben eine natürliche Antipathie gegen Menschen. In einigen Teilen Irlands werden sie als Boten des Schicksals und des Todes angesehen. In Kerry, Cork und Wexford ist der Glaube verbreitet, dass sie kleine rote Kappen aus Federn tragen, die cohullen druith genannt werden. In den nördlichen Gewässern sollen sie entweder Mäntel aus Robbenfällen überziehen oder die Form einer Robbe oder eines Seehundes annehmen, um sich in dieser Gestalt besser im Wasser fortbewegen zu können.
Der Begriff Merrow oder Moruadh kommt von der irischen Bezeichnung für Meer, "muir" und "oigh" für Frau. Sie werden auch murúch ("Meermaid") oder maighdean mhara ("Meerjungfrauen") genannt. Sie sind lieblich und grazil, haben einen Fischschwanz, Schwimmhäute zwischen den Fingern und tragen manchmal eine Robe, die so weiß wie der Schaum der See ist und von roten und purpurroten Algen umrandet ist. Das Meerwasser in ihren Haaren glänzt wie Tau, wenn die morgendlichen Sonnenstrahlen es sanft berühren. Sie trägt wie ihr männlicher Gegenpart einen roten Hut, der ihrem anziehenden Gesicht mit ihren spöttelnden Augen gut steht. Manchmal trägt sie auch einen Umhang, der ihre wohlgeformten Rundungen nur halb verdeckt. Sie spielt Männern Streiche und Legenden berichten von ihrem unwiderstehlichen Sirenengesang. Sie sitzt auf Felsen, lockt Fischer an und verschwindet lachend, sobald diese sich ihr nähern. Ihre Anwesenheit bringt Unglück und beschwört Stürme herauf. Wenn ein Seemann nicht von seiner Reise zurückkehrt, sagt man, er hätte eine Merrow geheiratet. Sie hat die Fähigkeit die See unruhig werden zu lassen und kann Regen herbeirufen, so dass Schiffe wie Strohhalme im Meer treiben und kleine Boote und Floße kentern. Dies gehört zu ihrem liebsten Zeitvertreib.
So wild wie sie im Meer ist, so schüchtern und unterwürfig wird sie an Land. Da zu einer Zeit viele Frauen aus Irland emigrierten, sahen sich die Fischer gezwungen lange nach ihrer Arbeit in der Nähe des Meeres herumzulungern, in der Hoffnung, dass eine weibliche Merrow erscheint. Wenn es einem Mann gelingt ihrer Kappe oder ihres Umhangs habhaft zu werden, vergisst sie ihr vorheriges Leben und heiratet ihn. Sie ist eine gehorsame und liebende Frau. Obwohl sie ihre Haushaltspflichten und ihren Mann nie vernachlässigt, kann sie sich nie völlig an das Leben an Land gewöhnen. Sie lacht sehr selten und zeigt auch kaum andere Emotionen. Das stärkste Gefühl, das sie nach außen trägt, ist ein leises Weinen. Sollte sie je ihren Umhang oder ihre Kappe finden und aufsetzen, kehren ihre Erinnerungen zurück und sie verlässt mit Freuden ihren Mann, um ins Meer zurückzukehren. Sie erlangt auch ihre Jugend und Schönheit wieder, die sie durch das Leben als Sterbliche eventuell verloren hat. Viele Bewohner der Küsten hatten Merrows als Geliebte und zahlreiche berühmte irische Familien sehen sich als Nachfahren solcher Wesen.
Der männliche Merrow sitzt bei jedem Wetter, und sei es noch so schlecht, auf einem Felsen und sucht das Meer nach Fässern voller Brandy ab, die vielleicht von gesunkenen Schiffen übrig geblieben sind. Trotz allem haben sie nur wenige Menschen je gesehen. Er ist ein lustiger, freundlicher Geselle mit einer roten Nase, die von seiner Liebe zum Brandy herrührt. Er soll Glück bringen, trägt eine rote Kappe, und hat einen grünen Körper mit grünen Haaren und grünen Zähnen. Er trägt keine Kleidung, hat Schweinsaugen, schuppige Beine und seine Arme haben eine flossenähnliche Form. Es ist also kein Wunder, dass die weiblichen Merrow sich ihre Männer unter den Sterblichen suchen.

Havfine
Havfine ist die norwegische Bezeichnung für eine Meerjungfrau. Sie hat ein unberechenbares Temperament und während einige Menschen von Begegnungen mit netten, freundlichen Havfine berichten, erzählen sich andere gruselige Geschichten über die Grausamkeiten, zu denen sie fähig sind. Im Allgemeinen bringt ihre Gegenwart nur Unglück. Ihr männlicher Gegenpart, der Havfrue, "Meermann", lebt sowohl in Salz- als auch in Süßwasser.

Klassische Vorstellungen
Unter der klassischen Mythologie reihen sich sowohl die griechischen, als auch die römischen Überlieferungen ein. Dies liegt vor allem daran, dass die römischen und griechischen Gottheiten meist ähnliche oder gleiche Funktionen innehatten und lediglich die Namen voneinander abweichen. So steht der römische Jupiter dem Göttervater Zeus gegenüber, Mars ist gleichzustellen mit Ares, dem Kriegsgott und Neptun mit Poseidon, dem Meeresgott. Vergil (70-19 v.Chr.) liefert in seinem Werk "Aeneis" den Ansatz zu einer Erklärung. Hier erzählt er die Geschichte von Aeneas, der zu den wenigen Überlebenden auf Seite der Trojaner bei dem 10 Jahre andauernden trojanischen Krieg zählt. Er scharte eine Gruppe um sich und machte sich auf die gefahrvolle und langwierige Reise nach Italien. Sein Sohn gründete Alba Longa. Rhea Silvia, die Mutter von Romulus und Remus, die sie aus einer Verbindung mit Mars hervorbrachte, war die Tochter des eigentlichen Königs von Alba Longa, der den Thron an seinen Bruder verlor. Aus diesem Grund spricht man bei Alba Longa von der Mutterstadt Roms. Demnach war der griechische Held Aeneas ein Vorfahre des Gründers von Rom. Dies spricht für die enge Verbindung der beiden Götterwelten.

Nymphe
Bei den Nymphen handelt es sich sowohl in der griechischen als auch in der römischen Mythologie um Naturgeister. Die Bezeichnung kommt von nympha, was im altgriechischen "Jungfrau, Braut, heiratsfähiges Mädchen" bedeutet. Dieser Begriff wurde einmal im weitesten Sinne auch als Bezeichnung für Priesterinnen benutzt. In der griechischen Mythologie handelt es sich dabei um weibliche Gottheiten niederen Ranges. Es handelt sich bei ihnen um Personifikationen von Naturkräften und sie treten meist als Begleiterinnen von höheren Gottheiten wie Dionysos, Artemis oder Aphrodite auf. Eine Nymphe gilt zwar nicht als unsterblich, ihre Lebensdauer reicht jedoch so weit, dass man fast von Unsterblichkeit und ewiger Jugend reden kann. Der Tod einer Nymphe tritt dann ein, wenn das, was sie verkörpert, vernichtet wird oder zur Neige geht, wie zum Beispiel beim Versiegen einer Quelle. Moornymphen werden Heleaden genannt. Wir werden uns hier aber auf die Wassernymphen, Flussnymphen und Meernymphen beschränken.

Najaden
Die Najaden gehören zu den Wassernymphen. Ihre Bezeichnung rührt von dem altgriechischen Ausdruck für Fließen und fließendes Wasser. Sie wachen über Quellen, Bäche, Flüsse, Sümpfe, Teiche und Seen. Sollte je das Gewässer, aus dem sie entstanden sind, austrocknen, bedeutet dies den Tod der Nymphe. Sie sollen entweder Töchter von Zeus oder Okeanos, der aus der Verbindung zwischen Chaos, dem Himmel, und Gaia, der Erde, entstanden ist, sein. Sie wurden als Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt und ihre Gewässer sollen heilende Wirkungen und prophetische Kräfte innehaben. Najaden sind vor allem aber für ihre extreme Eifersucht bekannt. Nomia, die sich einen Hirten namens Daphnis zum Geliebten nahm, strafte diesen, nachdem er sie einige Mal betrogen hatte, mit Blindheit. Es gibt verschiedene Unterarten der Najaden. Najaden, die aus einer Quelle entstanden sind, nennt man Crinaeae; die aus Seen Limnades oder Limnatides; aus Bächen Pegaeae; aus Flüssen Potameides und aus Sümpfen Eleionomae. Jede aus den einzelnen Untergruppen hat außerdem einen eigenen Namen, der an die Bezeichnungen ihres Ursprungsortes anlehnt. Wir finden Beschreibungen von Najaden unter anderem bei Homer in "Ilias" und "Odyssee". In der Zoologie bezeichnet man Flussmuscheln als Najaden. Außerdem wurde auch einer von Neptuns Monden so genannt.

Nereiden
Die Bezeichnung Nereide kommt aus dem Griechischen und bedeutet "das Wasser". Es handelt sich hier um Meernymphen des Mittelmeeres, Töchter des Nereus, einem Wassergott und dem ältesten Sohn von Gaia und Pontos, und der Doris, eine Tochter des Okeanos und Tethys, die im Mittelmeer leben. Ihre Anzahl variiert von 50 bis 100. Es sollen Stauten von ihnen im Poseidontempel von Atlantis stehen. Eine Aufzählung der verschiedenen Nereiden findet man in den Werken von Homer und bei Hesiod. Während Homer ihnen lediglich Charakterzüge des Meers zuspricht, was man an dem Namen Glauke, was "die Blaue" bedeutet, erkennen kann, schreibt Hesiod ihnen Eigenschaften zu, die sich Menschen vom Meer erhoffen. So bedeutet Eudora zum Beispiel "die gute Schenkerin".

Okeandine
Die Okiandine sind Töchter und Söhne des Okeanos und der Tethys, die laut Hesiodes 3000 Kinder haben. Sie herrschen über alle Meere, bis auf das Mittelmeer, das den Nereiden zugesprochen wird. Zu ihnen gehört zum Beispiel Kalypso, die Odysseus sieben Jahre lang auf der Insel Ogygia festhält, da sie sich in ihn verliebt hat und ihn erst auf das Geheiß des Olymps freigibt, das durch den Götterboten Hermes überbracht wird. Metis ist aufgrund ihrer Fähigkeit zur Verwandlung bekannt, dank der sie sich lange vor Zeus, dem Göttervater, verstecken konnte, als dieser sie zur Geliebten wollte. Styx ist, wie ihr Name bereits sagt, die Wassernymphe des Styx, einem Fluss der das Totenreich neunmal umfließt und die Welt der Lebenden von der Welt der Toten trennt. Achilles wurde von seiner Mutter Thetis im Styx gebadet, woraufhin sein Körper bis auf die Ferse unverwundbar wurde. Alexander der Große soll jedoch mit dem Wasser des Styx vergiftet worden sein.
Der Kelpie gehört wie die Selkie zur keltischen Mythologie und hat seinen Ursprung bei den Iren, Schotten, Korner, Waliser und Bretonen.
Nicht eher "bei den [...], Kornern, Walisern [...]"?
Zuletzt geändert von Kogoro am Di Nov 28, 2006 5:56 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Liferipper
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Beitrag von Liferipper »

Mythologie der Meerjungfrau
Teil III

Kelpie
Das Kelpie gehört wie die Selkie zur keltischen Mythologie und hat seinen Ursprung bei den Iren, Schotten, Kornern, Walisern und Bretonen. Den Galliern war diese Figur jedoch unbekannt. Es handelt sich hierbei um einen Wasserdämon, der seine Gestalt nach Belieben verändern kann, jedoch die Verwandlung in ein verwahrlostes Pferd mit einer Mähne aus Binsen oder in einen wilden Mann bevorzugt. Es lockt Menschen an, zieht sie in die Tiefe seiner Gewässer und frisst sie. Man kann es jedoch, wenn es die Gestalt eines Pferdes angenommen hat, bändigen, indem man ihm ein Halfter anlegt. Auf diese Weise bindet man es an die Gestalt eines Pferdes und es wird lammfromm. Es bleibt in diesem Zustand, bis man ihm das Halfter abnimmt. Wenn das Kelpie in der Gestalt eines Mannes auftaucht, kann man ihm einen Hochzeitsschleier umwerfen, woraufhin es zu einem ergebenen Sklaven wird. Geht das Halfter oder der Hochzeitsschleier verloren, wird abgenommen oder gestohlen, flieht das Kelpie und verflucht seinen ehemaligen Besitzer.
In anderen Legenden handelt es sich bei dem/beim Kelpie um ein normales Pferd, das man reiten kann, solange man Wasser meidet. Sollte man dies nicht beachten und sich einem Gewässer nähern, dreht das Kelpie durch, ertränkt seinen Reiter und frisst ihn. In Norwegen lebt ein Wassertroll namens Nøkken in Flüssen, und auf den Shetlandinseln ist die Figur des Kelpie unter dem Namen Shoopiltee bekannt, die es liebt, sich in Ponys zu verwandeln. In Orkney ist er unter dem Namen/als Nuggle und in der skandinavischen Folklore als Bäckahästen, das Bach-Pferd (eine Transformation eines Nix) bekannt. Meist handelt es sich dabei um ein weißes, majestätisch wirkendes Pferd, das bei nebligem Wetter in der Nähe von Flüssen erscheint. Wer es einmal besteigt, kann nicht mehr herunter. Der Bäckahästen springt in den Fluss und ertränkt den Reiter.
Die Kelpie paaren sich manchmal mit normalen Pferden. Die aus dieser Verbindung entstehenden Fohlen sollen besonders gute und schnelle Reitpferde sein. Kelpie warnen durch Wiehern und Buckeln vor aufziehenden Stürmen. Bengt Sjögren, ein schwedischer Naturalist, geht davon aus, dass Monster wie jenes von Loch Ness ihren Ursprung in den alten Legenden der Kelpie haben.

Merrow
Merrows sind Teil der Sidhe, der irischen Märchenwelt und bewohnen das Tir of Thoinn, das Land unter dem Wasser. Sie hegen eine natürliche Antipathie gegen Menschen. In einigen Teilen Irlands werden sie als Boten des Schicksals und des Todes angesehen. In Kerry, Cork und Wexford ist der Glaube verbreitet, dass sie kleine rote Kappen aus Federn, die cohullen druith genannt werden, tragen. In den nördlichen Gewässern sollen sie entweder Mäntel aus Robbenfellen überziehen oder die Form einer Robbe oder eines Seehundes annehmen, um sich in dieser Gestalt besser im Wasser fortbewegen zu können.
Der Begriff Merrow oder Moruadh kommt von der irischen Bezeichnung für Meer, "muir" und "oigh" für Frau. Sie werden auch murúch ("Meermaid") oder maighdean mhara ("Meerjungfrauen") genannt. Sie sind lieblich und grazil, haben einen Fischschwanz, Schwimmhäute zwischen den Fingern und tragen manchmal eine Robe, die so weiß wie der Schaum der See und von roten und purpurroten Algen umrandet ist. Das Meerwasser in ihren Haaren glänzt wie Tau, wenn die morgendlichen Sonnenstrahlen es sanft berühren. Sie tragen wie ihr männlicher Gegenpart einen roten Hut, der ihrem anziehenden Gesicht mit ihren spöttelnden Augen gut steht. Manchmal tragen sie auch einen Umhang, der ihre wohlgeformten Rundungen nur halb verdeckt. Sie spielen Männern Streiche, und Legenden berichten von ihrem unwiderstehlichen Sirenengesang. Sie sitzen auf Felsen, locken Fischer an und verschwinden lachend, sobald diese sich ihnen nähern. Ihre Anwesenheit bringt Unglück und beschwört Stürme herauf. Wenn ein Seemann nicht von seiner Reise zurückkehrt, sagt man, er hätte eine Merrow geheiratet. Sie hat die Fähigkeit, die See unruhig werden zu lassen und kann Regen herbeirufen, sodass Schiffe wie Strohhalme im Meer treiben und kleine Boote und Flöße kentern. Dies ist ihr liebster Zeitvertreib.
So wild sie im Meer sind, so schüchtern und unterwürfig werden sie an Land. Als einst viele Frauen aus Irland emigrierten, sahen sich die Fischer gezwungen, lange nach ihrer Arbeit in der Hoffnung, dass eine weibliche Merrow erscheine, in der Nähe des Meeres herumzulungern. Wenn es einem Mann gelingt, ihrer Kappe oder ihres Umhangs habhaft zu werden, vergisst sie ihr vorheriges Leben und heiratet ihn. Sie ist eine gehorsame und liebende Frau. Obwohl sie ihre Haushaltspflichten und ihren Mann nie vernachlässigt, kann sie sich nie völlig an das Leben an Land gewöhnen. Sie lacht sehr selten und zeigt auch kaum andere Emotionen. Das stärkste Gefühl, das sie nach außen trägt, ist ein leises Weinen. Sollte sie je ihren Umhang oder ihre Kappe (wieder)finden und aufsetzen, kehren ihre Erinnerungen zurück, und sie verlässt mit Freuden ihren Mann, um ins Meer zurückzukehren. Sie erlangt auch ihre Jugend und Schönheit wieder, die sie durch das Leben als Sterbliche eventuell verloren hat. Viele Bewohner der Küsten hatten Merrows als Geliebte und zahlreiche berühmte irische Familien sehen sich als Nachfahren solcher Wesen.
Die männlichen Merrow sitzen bei jedem Wetter, und sei es noch so schlecht, auf einem Felsen und suchen das Meer nach Fässern voller Brandy, die vielleicht von gesunkenen Schiffen übrig geblieben sind, ab. Trotz allem haben nur wenige Menschen sie je gesehen. Sie sind lustige, freundliche Gesellen mit roten Nasen, die von ihrer Liebe zum Brandy herrühren. Sie sollen Glück bringen, tragen rote Kappen, und haben einen grünen Körper mit grünen Haaren und Zähnen. Sie tragen keine Kleidung, haben Schweinsaugen und schuppige Beine, und ihre Arme haben eine flossenähnliche Form. Es ist also kein Wunder, dass die weiblichen Merrow sich ihre Männer unter den Sterblichen suchen.

Havfine
Havfine ist die norwegische Bezeichnung für eine Meerjungfrau. Sie hat ein unberechenbares Temperament, und während einige Menschen von Begegnungen mit netten, freundlichen Havfine berichten, erzählen sich andere gruselige Geschichten über die Grausamkeiten, zu denen sie fähig sind/seien. Im Allgemeinen bringt ihre Gegenwart nur Unglück. Ihr männlicher Gegenpart, der Havfrue, "Meermann", lebt sowohl in Salz- als auch in Süßwasser.

Klassische Vorstellungen
Unter der klassischen Mythologie reihen sich sowohl die griechischen, als auch die römischen Überlieferungen ein. Dies liegt vor allem daran, dass die römischen und griechischen Gottheiten meist ähnliche oder gleiche Funktionen innehatten und lediglich die Namen voneinander abweichen. So steht der römische Jupiter dem Göttervater Zeus gegenüber, Mars ist gleichzustellen mit Ares, dem Kriegsgott und Neptun mit Poseidon, dem Meeresgott. Vergil (70-19 v.Chr.) liefert in seinem Werk "Aeneis" den Ansatz zu einer Erklärung. Hier erzählt er die Geschichte von Aeneas, der zu den wenigen Überlebenden auf Seite der Trojaner bei dem 10 Jahre andauernden trojanischen Krieg zählt. Er scharte eine Gruppe um sich und machte sich auf die gefahrvolle und langwierige Reise nach Italien. Sein Sohn gründete Alba Longa. Rhea Silvia, die Mutter von Romulus und Remus, die sie aus einer Verbindung mit Mars hervorbrachte, war die Tochter des eigentlichen Königs von Alba Longa, der den Thron an seinen Bruder verlor. Aus diesem Grund spricht man bei Alba Longa von der Mutterstadt Roms. Demnach war der griechische Held Aeneas ein Vorfahre des Gründers von Rom. Dies spricht für die enge Verbindung der beiden Götterwelten.

Nymphe
Bei den Nymphen handelt es sich sowohl in der griechischen als auch in der römischen Mythologie um Naturgeister. Die Bezeichnung kommt von nympha, was im altgriechischen "Jungfrau, Braut, heiratsfähiges Mädchen" bedeutet. Dieser Begriff wurde damals im weitesten Sinne auch als Bezeichnung für Priesterinnen benutzt. In der griechischen Mythologie handelt es sich dabei um weibliche Gottheiten niederen Ranges. Sie sind Personifikationen von Naturkräften und sie treten meist als Begleiterinnen von höheren Gottheiten wie Dionysos, Artemis oder Aphrodite auf. Eine Nymphe gilt zwar nicht als unsterblich, ihre Lebensdauer reicht jedoch so weit, dass man fast von Unsterblichkeit und ewiger Jugend sprechen kann. Der Tod einer Nymphe tritt dann ein, wenn das, was sie verkörpert, vernichtet wird oder zur Neige geht, wie zum Beispiel beim Versiegen einer Quelle. Moornymphen werden Heleaden genannt. Wir werden uns hier aber auf die Wassernymphen, Flussnymphen und Meernymphen beschränken.

Najade
Die Najaden gehören zu den Wassernymphen. Ihre Bezeichnung rührt von dem altgriechischen Ausdruck für Fließen und fließendes Wasser her. Sie wachen über Quellen, Bäche, Flüsse, Sümpfe, Teiche und Seen. Sollte je das Gewässer, aus dem sie entstanden ist, austrocknen, bedeutet dies den Tod der Nymphe. Sie sollen entweder Töchter von Zeus oder Okeanos, der aus der Verbindung zwischen Chaos, dem Himmel, und Gaia, der Erde, entstanden ist, sein. Sie wurden als Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt und ihre Gewässer sollen heilende Wirkungen und prophetische Kräfte innehaben. Najaden sind vor allem aber für ihre extreme Eifersucht bekannt. Nomia, die sich einen Hirten namens Daphnis zum Geliebten nahm, strafte diesen, nachdem er sie einige Mal betrogen hatte, mit Blindheit. Es gibt verschiedene Unterarten der Najaden. Najaden, die aus einer Quelle entstanden sind, nennt man Crinaeae, die aus Seen Limnades oder Limnatides, die aus Bächen Pegaeae, die aus Flüssen Potameides und die aus Sümpfen Eleionomae. Jede aus den einzelnen Untergruppen hat außerdem einen eigenen Namen, der an die Bezeichnungen ihres Ursprungsortes anlehnt. Man findet Beschreibungen von Najaden unter anderem bei Homer in "Ilias" und "Odyssee". In der Zoologie bezeichnet man Flussmuscheln als Najaden. Außerdem wurde auch einer von Neptuns Monden so genannt.

Nereide
Die Bezeichnung Nereide kommt aus dem Griechischen und bedeutet "das Wasser". Es handelt sich hier um Meernymphen des Mittelmeeres, Töchter des Nereus, eines Wassergottes und ältesten Sohnes von Gaia und Pontos, und der Doris, einer Tochter des Okeanos und Tethys. Ihre Anzahl variiert von 50 bis 100. Es sollen Stauten von ihnen im Poseidontempel in Atlantis stehen. Eine Aufzählung der verschiedenen Nereiden findet man in den Werken von Homer und bei Hesiod. Während Homer ihnen lediglich Charakterzüge des Meeres zuspricht, was man an dem Namen Glauke, was "die Blaue" bedeutet, erkennen kann, schreibt Hesiod ihnen Eigenschaften zu, die sich Menschen vom Meer erhoffen. So bedeutet Eudora zum Beispiel "die gute Schenkerin".

Okeandine
Die Okiandine sind Töchter und Söhne des Okeanos und der Tethys, die laut Hesiodes 3000 Kinder haben. Sie herrschen über alle Meere, bis auf das Mittelmeer, das den Nereiden zugesprochen wird. Zu ihnen gehört zum Beispiel Kalypso, die Odysseus sieben Jahre lang auf der Insel Ogygia festhielt, da sie sich in ihn verliebt hatte und ihn erst auf Geheiß des Olymps freigab, der durch den Götterboten Hermes überbracht wurde. Metis ist aufgrund ihrer Fähigkeit zur Verwandlung, dank derer sie sich lange vor Zeus, dem Göttervater, verstecken konnte, als dieser sie zur Geliebten wollte, bekannt. Styx ist, wie ihr Name bereits sagt, die Wassernymphe des Styx, eines Flusses, der das Totenreich neunmal umfließt und die Welt der Lebenden von der Welt der Toten trennt. Achilles wurde von seiner Mutter Thetis im Styx gebadet, woraufhin sein Körper bis auf die Ferse unverwundbar wurde. Alexander der Große soll jedoch mit dem Wasser des Styx vergiftet worden sein.
Vergil (70-19 v.Chr.) liefert in seinem Werk "Aeneis" den Ansatz zu einer Erklärung. Hier erzählt er die Geschichte von Aeneas, der zu den wenigen Überlebenden auf Seite der Trojaner bei dem 10 Jahre andauernden trojanischen Krieg zählt. Er scharte eine Gruppe um sich und machte sich auf die gefahrvolle und langwierige Reise nach Italien. Sein Sohn gründete Alba Longa. Rhea Silvia, die Mutter von Romulus und Remus, die sie aus einer Verbindung mit Mars hervorbrachte, war die Tochter des eigentlichen Königs von Alba Longa, der den Thron an seinen Bruder verlor. Aus diesem Grund spricht man bei Alba Longa von der Mutterstadt Roms. Demnach war der griechische Held Aeneas ein Vorfahre des Gründers von Rom. Dies spricht für die enge Verbindung der beiden Götterwelten.
Meiner Meinung nach könnte man den Absatz komplett weglassen, da er mit Meerjungfrauen nichts zu tun hat.
Jede aus den einzelnen Untergruppen hat außerdem einen eigenen Namen,
Was ist damit gemeint? "Jede der Untergruppen" oder "Jede Najade, die einer der Untergruppen angehört"?
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