DVD 16/17: Mermaid Saga

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Knuckles
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DVD 16/17: Mermaid Saga

Beitrag von Knuckles »

So, dies ist nur der erste Teil zu Mermaid Saga, was ungefähr vier Seiten entsprechen sollte. Der Rest folgt dann spätestens morgen. Viel habe ich daran nicht geändert. Hier und da Wörter hinzugefügt, oder leicht geändert. Ansonsten ist er wie im Original. Es darf übrigens nicht vergessen werden, wenn der Text in den Booklet abgedruckt wird, auch eine Quellenangabe zu erwähnen. Immerhin stammt der Text ja nicht von uns.
Mermaid Saga

In Inhalt und Aufbau unterscheidet sich die Mermaid Saga der japanischen Mangaka Rumiko Takahashi stark von ihren anderen Werken. In einer lockeren Folge von Kurzgeschichten, deren Basis die kannibalistische Sage vom unsterblich machenden Fleisch der Meerjungfrauen bildet, erfahren die ewig jungen Protagonisten Mana und Yuta vor allem den Fluch und weniger den Segen des ewigen Lebens.

Inhalt, Motive:
In der ersten Kurzgeschichte des Zyklus, Meerjungfrauen lachen nicht (Band 1), treibt es Yuta auf der Suche nach einer Meerjungfrau in ein abgelegenes Dorf. Obwohl dessen - ausschließlich weibliche - Bewohner - ihn angreifen und tödlich verletzen, erwacht er kurze Zeit darauf wieder. Yuta entdeckt den enthaupteten Leib einer Meerjungfrau und kehrt auf der Suche nach Antworten in das Dorf zurück, wo er unter den sich merkwürdig ähnelnden Frauen Mana, ein 15-jähriges Mädchen, findet, dessen Füße seit ihrer Kindheit gefesselt sind. Sie scheint für die Frauen von besonderer Bedeutung zu sein und hat, ebenso wie Yuta 500 Jahre zuvor, unwissentlich vom Fleisch einer Meerjungfrau gegessen. Auf der Flucht entdecken Mana und Yuta in einer Höhle ein Monster, eine „verlorene Seele“. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei ebenfalls um einen Menschen handelt, der vom Fleisch der Meerwesen gegessen hat. Nach der Rettung durch eine der seltsamen Frauen kehrt Yuta nochmals ins Dorf zurück und erfährt, dass die „Hilfe“ durch eine Meerjungfrau für ihn nur im Tod durch das Gift bestehen kann, dass aus ihren Eingeweiden gewonnen wird. Außerdem findet er heraus, dass Mana deswegen im Dorf festgehalten wird, weil sich die in Menschengestalt lebenden und alternden Meerjungfrauen durch den Verzehr ihres Fleisches verjüngen wollen. Doch nach einer letzten Verfolgungsjagd gelingt es den beiden jungen Leuten zu entkommen. Zurück bleiben die Meerjungfrauen, die in Folge zu langen Kontaktes mit dem Wasser ihr menschliches äußeres wieder verloren haben, sowie die alte Baba, die unsterblich, aber wie Yuta und Mana menschlicher Herkunft ist.

Die ebenfalls in Band 1 enthaltene zweite Erzählung des Zyklus mit dem Titel Die Heimat der Kampf–Fischerei, ist auf den Inseln Toba und Sagakami im mittelalterlichen Japan angesiedelt. Yutas Suche bedingt die stete Nähe der Meeresküste in allen Episoden, doch nur in dieser befindet er sich nicht auf dem japanischen „Festland“. Auslöser der Ereignisse sind die Gefühle zweier gegensätzlicher weiblicher Charaktere, Orin und Isago. Orin ist die älteste Tochter des kranken Häuptlings von Toba und trägt als dessen Stellvertreterin große Verantwortung. In ihr findet sich eine der für Takahashi typischen energischen Frauenfiguren – als deutliches äußeres Zeichen ihrer Gleichberechtigung stehen männliche Kleidung und Rüstung. Als sie von der Meerjungfrauen-Sage erfährt, gilt ihr erster Gedanke der Gesundung des Vaters. Isago dagegen, die geheimnisvolle Frau des Anführers der Sagakami–Piraten, wird von den Motiven Rache und Selbstsucht getrieben. Sie ist eine Meerjungfrau in menschlicher Gestalt, die das Fleisch ihrer subaquarischen Verwandten sowohl für ihr ungeborenes Kind als auch für die Rache an ihrem Mann und seinem Gefolge haben will. Am Ende, nach Gelingen ihres Plans, entkommt sie ins Meer.

Nur scheinbar demonstriert Takahashi in den beiden Frauengestalten den märchenhaften Gegensatz von „Gute“ und „Böse“, denn dieser Eindruck wird in zweifacher Hinsicht gebrochen: Isago reagiert nur auf ihr zugefügtes Unrecht – sie wurde entführt und in die Ehe gezwungen – und ist am Ende die Triumphierende. Yuta und Orin dagegen überleben zwar, müssen sich aber trennen, da seine Hoffnung auf Sterblichkeit ein weiteres Mal enttäuscht wurde. Das Ende verwandelt die Erzählung vom Märchen in eine „Gothic–Novel“ und unterstreicht gleichzeitig ihre realistische Wirkung.
Das Motiv der Rache kennzeichnet auch die Kurzgeschichte Mermaid Forest. Auf ihrer Reise durch das gegenwärtige Japan begegnen die Protagonisten in einem abgelegenen Haus – Takahashi bedient sich wiederholt solcher „klassischer“ Motive des Horrorgenres – einem eigenartigen Zwillingspärchen. Die eine Schwester, Sawa, ist eine alte Frau, die andere, Towa, dagegen jung, hat aber schneeweißes Haar und eine schreckliche Klaue an Stelle der linken Hand. Die Gealterte gab ihrer Zwillingsschwester einst während einer schweren Krankheit das Blut einer Meerjungfrau zu trinken.

Wieder spielt die Autorin erfolgreich mit den Erwartungen der Leser. Zunächst wird der Eindruck erweckt, Towa suche auf dem Grundstück beharrlich nach dem versteckten Meeresgeschöpf, um die unvollständige Verwandlung zu vollenden. Sawa dagegen zeigt sich Yuta und Mana gegenüber freundlich und sagt selbst, sie habe damals ihrer Schwester nur helfen wollen. Gänzlich verändert erscheint die Situation, als Towa schließlich in den Besitz des Fleischs gelangt: nicht sie selbst soll es verzehren, sondern die Schwester, der sie vorwirft, die Wirkung des Blutes an ihr getestet zu haben, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Sawa habe das erfüllte Leben gehabt, dass ihr selbst versagt war. Aus Rache soll nun ihr erreichter Zustand als Greisin mit Hilfe des Meerjungfrauenfleischs in ein ewiges Dasein als alte Frau verlängert werden. Die Erfüllung der Rache bleibt jedoch aus, da Sawa an einem Herzinfarkt stirbt und Towa daraufhin den Tod in den Flammen wählt.

Wie sich bereits hier zeigt, verlaufen die Geschichten der Mermaid Saga keineswegs einheitlich: Während Isago ihren Rachedurst befriedigt, bleibt dies der unglücklichen Towa verwehrt – so spricht Takahashi kein moralisches Urteil, sondern bildet eine eigene Realität ab. Gleichzeitig gelingt es ihr auf psychologischer Ebene erfolgreich darzustellen, wie sehr man sich mit solcher Besessenheit selbst schaden kann. Towa war blind gegenüber der Liebe des Doktors Shiina, die auch nach dem unseligen Trunk anhielt und die sie mit ihrem Schicksal hätte versöhnen können.

Innerfamiliäre Konflikte bilden einen der Themenschwerpunkt des gesamten Zyklus. So befasst sich die Autorin auch in der Episode in Mermaid’s Gaze (Band 2) mit der unglücklichen Beziehung eines Geschwisterpärchens. In dieser Erzählung besuchen Yuta und Mana das Kiryu–Anwesen, auf dem Yuta etwa 100 Jahre zuvor angestellt war. Damals hatte die Tochter des Hauses, Akiko, sich und ihren ebenso brutalen wie psychisch labilen jüngeren Bruder Shingo mit Meerjungfrauenfleisch vergiftet, da sie sich für seine Taten mitverantwortlich fühlte: Bei ihrem Versuch, ihn von seinen Grausamkeiten abzuhalten, hatte dieser in der Kindheit ein Auge verloren. Während Shingo allerdings unsterblich wurde, verdammte das Gift Akiko zu einem Dasein als unversehrte Leiche, die schließlich für eine Puppe gehalten wird. Als Shingo seiner regungslosen Schwester eines ihrer Augen entreißt, um das seine zu ersetzen, wird er von Visionen seines eigenen, bösen Ichs verfolgt. Doch nicht einmal Akikos Tod befreit Shingo von seinen Visionen und er richtet sich schließlich selbst.

Mermaid’s Gaze wirkt außergewöhnlich grausam, sowohl durch die detailreiche Darstellung der brutalen Kämpfe der beiden Unsterblichen, Yuta und Shingo, als auch durch das grauenvolle Schicksal Akikos. Takahashi fügt ihrer Palette beängstigender Aspekte des ewigen Lebens eine weitere von Poe’scher Qualität hinzu: die Vorstellung, im eigenen leblosen Körper auf immer gefangen zu sein.

In der Geschichte Mermaid’s Mask (Band 2) sind die Familienverhältnisse, auf die die Protagonisten stoßen, sehr kompliziert. Im Zentrum der Handlung steht der kleine Nanao, der von seiner Großmutter, die sich als seine Mutter ausgibt, entführt wurde. Als ihr Mann sie mit dem eigenen gleichnamigen Kind vor vielen Jahren verlassen wollte, versuchte sie sich und ihren Sohn zu vergiften. Sie wurde unsterblich, behielt aber schwere Narben im Gesicht zurück, während ihr Sohn das Gift erbrach. Nun versucht sie ihren Enkel mittels gemahlenem Fleisch an die Wirkung zu gewöhnen, um mit ihm den „verlorenen“ Sohn zu kompensieren. Yuta und Mana gelingt es erst spät, ihren Plan zu durchschauen, da die Frau eine janusköpfige Identität besitzt: Ihr eigenes vernarbtes Gesicht wechselt sie mit dem unversehrten einer unbekannten Toten. Mermaid’s Mask konzentriert sich wie Mermaid’s Gaze stark auf die Episodenhandlung und das Schicksal der Nebenfiguren, während Yutas Quest weitgehend aus dem Blickwinkel verschwindet. Yuta und Mana werden zu Begleitern und Vollendern der Schicksale anderer, indem sie die Informationen über die Wirkungsweise des Meerjungfleisches sowohl den Charakteren als auch neuen Lesern zugänglich machen und gleichzeitig als helfende Kraft – Schutzengeln ähnlich – eingreifen.

Ende des Traumes (Band 3), die einzige Erzählung, in der Mana eine wichtigere Rolle spielt als Yuta, führt die Protagonistin mit Oomanako (Großauge) zusammen. Das monströse Wesen, das nur radebrechend spricht, findet Mana verletzt im Wald und pflegt sie. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei Oomanako um eine im Grunde gutartige, unsterbliche „verlorene Seele“, die in Zuständen von Bewusstseinsspaltung unschuldige Zeitgenossen wie Mana angreift. Aus diesem Grund trachtet sein Widerpart, der alte Jäger, danach ihn zur Strecke zu bringen. Am Ende stirbt Oomanako in einer Phase des bewussten Seins in Mana’s Armen. Takahashi demonstriert mit der Figur des Oomanako sowohl die Grausamkeit von Vorurteilen wie auch die der totalen Vereinsamung. Einsamkeit oder die Angst davor bestimmt die meisten Charaktere der Mermaid Saga.

In Mermaid’s Promise (Band 3) bietet die Autorin eine neue, weitere Variante des Horrormotivs vom untoten Wesen. Hier ist es das Mädchen Nae, dem Yuta einst versprochen hatte sie mitzunehmen, wenn er auf der Suche nach einer Meerjungfrau das Dorf verlasse. Im Gegenzug verriet sie ihm das Geheimnis ihres „roten Tals“: Dort habe sie die Asche eines Meerwesens – ein Erbstück der Familie – verstreut, worauf die Blumen das ganze Jahr blühten. Es sollte ihr Treffpunkt sein. Doch Yuta ging ohne sie, unter anderem, weil sie mit einem anderen verlobt war.

Die Farbsymbolik des „roten Tals“ erweist sich im weiteren Verlauf der Geschichte als doppelsinnig: die Farbe dieses Ortes steht einerseits für der Liebe und Vitalität, andererseits für Aggression und Tod. Denn als Yuta mit Mana auf der Suche nach Naes Grab zurück in der fiktiven Gegenwart zurückkehrt, muss er erfahren, dass Nae als körperliche Hülle ohne Bewusstsein im Haus ihres ehemaligen Verlobten Eijiro existiert. Um ihre Treue zu prüfen, hatte Eijiro sie in das rote Tal gelockt und erschlagen, die magische Kraft der Blumen verhindert jedoch den körperlichen Zerfall. Naes Geist aber ist gefangen im Augenblick ihres Todes und findet erst nach dem Treffen mit Yuta im roten Tal seine Ruhe: Offensichtlich ist die einzige Erlösung, die Takahashi für ihre Charaktere sieht, der friedliche Tod, der dem Protagonisten Yuta allerdings stets versagt bleibt.

Allerdings kommt er in Mermaid’s Scar (Band 4) seiner physischen Vernichtung so nahe wie noch nie. Zum ersten Mal trifft er in Masato auf einen Gegner, der älter ist als er, und der mit den Gesetzmäßigkeiten des Giftes bestens vertraut ist. Entgegen seiner äußeren Erscheinung als etwa achtjähriger Junge, die ihm eine willkommene Tarnung bietet, ist Masato mit einer über 800 Jahren währenden Existenz um 300 Jahre älter als Yuta. Seit Anbeginn seiner Existenz ist er auf der Suche nach einer geeigneten unsterblichen „Mutter“. Der Versuch seiner momentanen Auserwählten, ihn zu stoppen und sich von ihm zu lösen, wird von Mana und Yuta zunächst fehl interpretiert. Als Masato Mana’s Unsterblichkeit erkennt, glaubt er sich seinem Ziel sehr nahe: ohne Yuta wird sie sich ihm anschließen. Jedoch unterschätzt er ihre Treue, ihren Mut und ihre Zähigkeit. War es bisher eher Yuta, der auf Mana geachtet hat, so rettet nun sie den Bewusstlosen aus dem brennenden Haus. Ihre gewachsene Zuneigung zeigt sich, als Mana nach Yutas Wiedererwachen vor Freude weint. Das Erkennen ihrer Gefühle als Liebe stellt eine neue Erfahrung für sie da, scheitert jedoch an ihrer kindlichen Naivität und wendet den sentimentalen Zug ins Komische. Wie es scheint, hat Rumiko Takashi hier einen typischen Teenage-Love-Topos ihrer Erfolgsserie Ranma ½ aufgegriffen, der dort die Beziehung zwischen Ranma und Akane kennzeichnet.

Die im japanischen Mittelalter angesiedelte Kurzgeschichte Die Prinzessin aus der Asche (Band 4), die sich 120 Jahre nach Yutas Verwandlung ereignet, thematisiert die Autorin wie bereits in Mermaid’s Mask den Schmerz und die Verzweiflung von Eltern, die ihr Kind verlieren oder verloren haben. Die verstorbene Natsume wurde durch einen Priester mittels der Zeremonie des „Hangon“ unter Zuhilfenahme von Asche und Eingeweiden einer Meerjungfrau wiedererweckt. Ihr Vater setzt sein Wissen um den Ritus nun nicht nur zur Erschaffung eines falschen Meerwesens ein, sondern vor allem, um anderen Eltern ihre Kinder wiederzugeben. Da Natsume unter ihrer Andersartigkeit leidet, sie altert nicht und ernährt sich nur von Eingeweiden, möchte sie sich Yuta anschließen. Um das zu verhindern, wie auch um eine tote Prinzessin wiederzuerwecken, will der verzweifelte Vater Yutas Eingeweide entfernen. Doch schließlich stirbt Natsume in Yutas Armen, nachdem der Priester, der sie erschaffen hat, ihr die Eingeweide der Meerjungfrau wieder nimmt. Es scheint das Schicksal des jungen Unsterblichen, sich immer wieder verabschieden zu müssen. Trotz vieler Verlust-Erfahrungen, geht Yuta immer neue Beziehungen ein, allerdings dauert es mit der Zeit immer länger, bis er sich eingesteht, dass er Zuneigung empfindet.

Wenngleich die deutsche Ausgabe mit der durchaus zur Situation des Protagonisten passenden Frage: „Yuta... Wohin gehst Du?... Wohin?“ (Band 4) schließt, bleibt dennoch zu vermerken, dass die vom japanischen Original abweichende Publikation der Reihenfolge der Episoden sinnentstellend wirkt. Die in der deutschen Ausgabe in Band 2 veröffentlichten Episoden Mermaid’s Gaze und Mermaid’s Mask bilden im japanischen Original den momentanen Abschluss des Zyklus. Inadäquat für das Verständnis des Zyklus ist die im Deutschen veränderte Reihenfolge insofern, als dass das Ende von Mermaid’s Mask einen angemessen philosophischen Schluss für die Geschichte der Unsterblichen bereithält: Yuta verspricht dem kleinen Nanao für ein eventuelles zukünftiges Wiedersehen: „Wenn Du groß geworden bist, erkennen wir Dich vielleicht nicht wieder... ABER DU WIRST UNS ERKENNEN!“ (Band 2).
Knuckles
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Beitrag von Knuckles »

Teil 2 und damit der letzte.
Erzählform und Zeichenstil
Bei den neun einzelnen Erzählungen der Mermaid Saga handelt es sich um selbständige, abgeschlossene Episoden, die allerdings in einem bestimmten Zusammenhang stehen. Dabei lassen sich zwei Zeitebenen unterscheiden: Einerseits die Gegenwartserzählungen, in denen Yuta und Mana gemeinsam diverse Abenteuer bestehen und andererseits die Rückblenden, die eine lockere Folge von Ereignissen während Yutas einsamer Reise durch fünf Jahrhunderte bieten. Beide Ebenen stehen in ständiger Wechselbeziehung zueinander, teilweise auch innerhalb ein- und derselben Episode, zum Beispiel wenn Yuta an Orte seiner Lebensgeschichte wiederkehrt und sich vergangene Ereignisse auf die Gegenwart der Erzählung auswirken. Jede einzelne Erzählung bietet ein zweiseitiges Titelblatt, bestehend aus inhaltsspezifischem Artwork und dem eigentlichen Titel, dem wiederum eine Seite mit Impressionen einer Vorgeschichte voraus gehen. Ist die Episode in zwei Abschnitte unterteilt (alle außer Ende des Traumes und Prinzessin aus der Asche), so hat auch der zweite Teil ein vergleichbares, eigenes ein - oder zweiseitiges Deckblatt.

Zur Beschreibung des spezifischen Zeichenstils Takahashis muss zunächst der Begriff der „Rumic World“ erläutert werden. Zum einen handelt es sich dabei um den Titel einer Sammlung kürzerer Abenteuer- bzw. Horror-Manga, zu denen auch die Mermaid Saga gehört. Zum anderen ist es der von Fans aufgebrachte Begriff für den von der Autorin geschaffenen Manga–Kosmos, der auf ihren Vornamen anspielt. Mit Blick auf inhaltliche und stilistische Merkmale konstatiert Mizuki Takahashi, hier werde die Existenz „unwirklicher“ Figuren – wie Unsterblicher – von „normalen“ Menschen ohne weiteres akzeptiert, männliche und weibliche Charaktere seien in ihrer mimischen Darstellung sehr ähnlich (weiche, runde Gesichter mit großen Augen ohne Wimpern, wie im Fall von Mana und Yuta) und Sex werde weitestgehend vernachlässigt. Die Mangaka greift zwar jede andere Art von Emotion, bis hin zur Besessenheit, auf, spricht sexuelle Aspekte aber nicht an.

Die Autorin legt sich nicht auf eine bestimmte Anzahl von Panels pro Seite fest und auch die Zeitabstände zwischen den Einzelbildern variieren. Sie bevorzugt einen für den japanischen Comic vergleichsweise ruhigen Erzählstil, bei dem es trotz der zahlreichen, mit einem nicht geringen Aufwand an Bewegungslinien inszenierten Kämpfe nicht zur Zerlegung einer Bewegung über mehrere Bilder hinweg kommt. Die Illustrationen wirken relativ detailreich und realistisch, sowohl was den Hintergrund als auch was die Charaktere anbetrifft. Trotz der stilisierten, überproportional großen Augenpartie wirkt auch die Mimik wirklichkeitsnah. Der Detailreichtum vor allem bei der Darstellung der Kämpfe erhöht deren brutalen Eindruck. Zur Unterstützung der unheimlichen Atmosphäre werden zudem große Schwarzflächen eingesetzt (Nacht, Höhlen, Meer).

Figurenkonzeption:
Die Protagonisten Yuta und Mana sind es, welche den Erzählzyklus zusammenhalten, wohingegen die Sehnsüchte und Ängste der Nebenfiguren, die Initialzündung einer jeweiligen Episodenhandlung geben. Die Schlüsselrolle der Figuren für ein Werk betonte bereits Koike Kazuo in seiner Mangakunde. Rumiko Takahashi, die seit 1977 zum Kreis seiner Schüler in der gerade erst gegründeten Manga-Schule Gekiga Sonjoku gehörte, sagt von sich selbst, sie habe die Erschaffung attraktiver Charaktere bei Kazuo erlernt. Nicht nur der vorliegenden Zyklus, sondern auch ihre bekannten humoristischen Serien Urusei Yatsura, Ranma ½ und die Liebesgeschichte Maison Ikkoku besitzen profilierte, stehende Figuren, die die jeweiligen Geschichten entscheidend prägen.

Der mit den Erfahrungen einer 500-jährigen Existenz ausgestattete Yuta hat den alles dominierender Wunsch, mit Hilfe der Meerjungfrauen wieder sterblich zu werden. Dies führt zu einem Abenteuer, das im Interesse einer Fortdauer der Serie zum immerwährenden Scheitern verurteilt ist. Yutas Todessehnsucht entspringt vor allem seiner Angst, noch mehr geliebte Menschen altern und sterben zu sehen. Seine Hoffnung auf ein „normales“ Leben mit einer Familie wird ebenso deutlich (Heimat der Kampffischerei) wie die Furcht, sein Herz an ein sterbliches Wesen zu hängen (Mana’s Kätzchen in Mermaid Forest). Auch wenn er aufgrund seiner bisweilen schlechten Erfahrungen zynisch und verschlossen wirkt, ist er immer hilfsbereit. Erst bei der Begegnung mit Mana öffnet er sich und so erfährt auch der Leser von seiner Vergangenheit und seinen Beweggründen.

Mana ist durch ihr abgeschiedenes Aufwachsen bei den Meerjungfrauen sehr naiv, was die reale Welt betrifft und ihre Unerfahrenheit kann gefährliche Konsequenzen haben (Mermaid Forest). Trotz dieser „Unschuld“ ist sie aber kein liebenswürdiges, mädchenhaftes oder gar devotes Wesen. Ebenso wie die außerirdische Lum aus Urusei Yatsura oder die kämpferische Akane aus Ranma ½ verfügt sie über einen ausgeprägten eigenen Willen, ein hitziges Temperament und eine brüske Art der Kommunikation. Die komischen Einlagen in der Schauergeschichte Mermaid Saga haben ihre Ursprünge in diesen Eigenschaften, die immer wieder Anlass zu Streitereien zwischen ihr und Yuta geben. Auch ihr ausgeprägter Appetit – sie isst bei jeder Gelegenheit und redet stets mit vollem Mund – macht sie zu einem amüsanten Gegenpart zu dem ernsten Yuta. Trotz zeitweiliger Meinungsverschiedenheiten sind beide jederzeit bereit, sich für die Rettung des anderen in Gefahr zu begeben und wann immer sie auch getrennt werden, so gilt allem Manas erster Gedanke Yuta.

Die Wurzeln der Legende vom Meerjungfrauenfleisch:
„Im Symbol der Wasserfrau vereinen und scheiden sich Todesdämon und Lebensspenderin (...)“ (Bessler 1995, 160). Auch wenn sich Takahashis Konzept der Meerjungfrauen zum Teil
stark von unserer westlichen Vorstellung unterscheidet, gibt es Parallelen: Ihre Meerwesen sind alle weiblich und können menschliche Gestalt annehmen - ein Aspekt, der sich in vielen europäischer Sagen findet. In ihrer Funktion als Verkörperung des elementaren Ozeans sind sie – wie dieser – sowohl Quelle des (ewigen) Lebens als auch von Tod und Leid. Der Unterschied fällt besonders in ihrer Erscheinung auf: Statt eines schönen menschlichen Gesichtes besitzen sie monströse Fratzen, in ihrem Ursprung sind sie „Bakemono“ (Fischmonster).

Die der Idee der Unsterblichkeit zu Grunde liegende Legende hat Gilles Poitras in “The anime companion” ausgemacht: „There is a legend of a young maiden in the fifth Century named Yaohime who ate meat that her father had been given by a strange man. It was the flesh of a mermaid, and for 800 years Yaohime continued to look like a 15 year old girl. After her death, a shrine was built in her honor and later other shrines to her were constructed around Japan.” Die Legende von Yaohime gibt es auch in abweichenden Versionen, in denen die Unsterbliche unter den Namen Ybao-kuni oder Yao-kuni als wandernde Nonne erscheint. Dieser Aspekt wurde von Takahashi in der Episode Mermaid’s Promise aufgegriffen. Die Legende von Ybao-kuni wurde außerdem in verschiedenen anderen Manga und Anime verarbeitet.

Die Idee der Unsterblichkeit als Horrorvision:
Prägend für die von Rumiko Takahashi entworfene Welt ist eine bestimmte Vorstellung von Unsterblichkeit. Diese steht von Anfang an in einem negativen Zusammenhang, da sie nur durch den Tod oder zumindest die Verletzung einer Meerjungfrau zu erlangen ist: Man muss deren Fleisch essen. Nach und nach erweitert sich die Wirkungspalette um das Blut, die Knochen und die Asche der Meerwesen. Dass es sich bei dem Fleisch um ein gefährliches Gift handelt, das in den Körper eingreift und diesen verwandelt, wird wiederholt betont – nicht zuletzt dadurch, dass ein Sud der Eingeweide tatsächlich ein tödliches Gift ist. Nur wenigen ist es vergönnt, den Verwandlungsprozess unter Beibehaltung körperlicher und geistiger Unversehrtheit zu überleben. Die meisten sterben sofort oder werden zu Monstern: „Nur einer von tausend Menschen kann vollkommen unsterblich werden“(Band 2, Seite 170). Wie sich an Fräulein Yukie in Mermaid’s Scar zeigt, scheint weder die Unwissenheit, die Mana und Yuta zum Zeitpunkt des Verzehrs auszeichnete, noch etwa Unschuld für das Erlangen der Unsterblichkeit ausschlaggebend zu sein.

Auf der Vorstellung, durch den Verzehr eines anderen Etwas von dessen (Lebens-)kraft oder Persönlichkeit zu übernehmen, beruht u.a. der rituelle Kannibalismus. Dass Takahashi sich in dieser Ideenwelt bewegt, zeigt sich auch daran, dass die Meerwesen, als sie versuchen, Mana zu verspeisen, deren Gesicht und damit im übertragenen Sinne ihre Persönlichkeit angenommen hatten.

Denn die Gier nach dem, was man nicht hat, beschränkt die Mangaka in ihren Kurzgeschichten nicht auf die Menschen. Auch die Seewesen sind zu Grausamkeiten bereit, um ihre Wünsche zu befriedigen. Wie sich im Laufe der verschiedenen Erzählungen herausstellt, sind sie in ihrer aquarischen Form unsterblich. An Land, in menschlicher Gestalt, altern sie wie jeder andere. Sie benötigen das Fleisch eines jungen Mädchens, das zuvor selbst ewiges Leben errungen hat, um sich zu verjüngen. So bleibt ein Reigen des Tötens und getötet Werdens.

Allerdings stellt die Autorin die Unsterblichkeit auch aus einem anderen Aspekt heraus in Frage. Yutas Suche nach einer Meerjungfrau fußt auf der Hoffnung, diese könne ihm helfen, wieder sterblich zu werden und so natürlich zu altern und zu sterben. Da er als junger Fischer vor 500 Jahren unwissentlich von dem verhängnisvollen Fleisch aß, erkannte er erst nach und nach, dass er nicht alterte. Allerdings musste er hilflos erleben, wie seine Frau alt wurde und starb. Unsterblichkeit erweist sich für ihn als Fluch und sein Widerwille gegen das ewige Leben auf Erden lässt dieses ebenso negativ erscheinen wie die Verbrechen, die von vielen anderen beim Versuch begangen werden, es zu erlangen.

Letztlich ist die Unsterblichkeit nicht einmal unwiderruflich. Zwar entrinnt der Verwandelte dem natürlichen Tod, kleine Wunden heilen schnell und selbst tödliche kann er regenerieren. Wird sein Körper aber zerstört oder sein Kopf vom Rumpf getrennt, stirbt auch der „Unsterbliche“. Yuta’s Schicksal der überraschenden wie auch ungewollten Unsterblichkeit verweist unweigerlich auf den 1985 erschienen amerikanischen Fantasy-Film Highlander, dessen Hauptfigur, ein schottischer Adliger, ein ähnliches Los wie Yuta erfährt. Rumiko Takahashi behauptet allerdings, Filme hätten keine große Wirkung auf ihr Schaffen.

Verbreitung, Wirkung und Einflüsse
Die erste der Kurzgeschichten, Meerjungfrauen lachen nicht, wurde am 25. August 1984 in der 1000. Ausgabe der Zeitschrift Shonen Sunday als zentrale Erzählung einer Sammlung von Werken verschiedener Autoren veröffentlicht; es folgten weitere Kurzgeschichten in Shonen Sunday. 1988 erschien der erste Sammelband Mermaid Forest beim Shogakukan Verlag, Tokio; 1992 ein weiterer mit dem Titel Mermaid’s Scar und zuletzt 1996 Mermaid’s Gaze. Während sich die US-Fassung in Einteilung und Titel an den japanischen Originalen orientierten, wurden in Deutschland von Egmont Manga und Anime vier statt drei Bände unter dem Gesamttitel Mermaid Saga in den Jahren 2001/20002 veröffentlicht. Die aus dem englischen übersetzten Episoden wurden zudem umarrangiert.

Die Erzählungen Mermaid Forest und Mermaid’s Scar wurden 1991 und 1993 in Japan als OVA (Original Video Animation) umgesetzt. Die Filme halten sich in Inhalt und Zeichenstil sehr eng an ihre Vorlage, was vor allem bei der Adaption von Takahashis umfangreicheren Serien wie Urusei Yatsura und Ranma ½ für das Fernsehen nicht gegeben war. Die OVA wird zudem komplett im Laufe des Jahres noch bei Red Planet erscheinen.

Das philosophisch-düstere Thema der Mermaid Saga, die unabhängig zu lesenden Einzelepisoden und die Kürze der Serie wirken eher ungewöhnlich vor dem Hintergrund ihrer bekannten humoristischen Serien. Allerdings kam Rumiko Takahashi als „Assistentin des für seine unheimlichen Geschichten berühmten Umezu Kazuo“ schon früh mit dem Horrorgenre in Berührung. Sie selbst antwortet auf die Frage nach ihrer Motivation: „Perhaps they (die Mermaid Serie) act like a sort of catharsis to me ... I really don’t know. I just get these frightful ideas, sometimes.”
So, nun muss nur noch korrigiert werden und die Quellenangabe gemacht werden.
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Liferipper
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Beitrag von Liferipper »

Ich sollte mir abgewöhnen, mir immer vorzunehmen, die Texte später zu korrigieren, und sie dann komplett zu vergessen...
Mermaid Saga

In Inhalt und Aufbau unterscheidet sich die Mermaid Saga der japanischen Mangaka Rumiko Takahashi stark von ihren anderen Werken. In einer lockeren Folge von Kurzgeschichten, deren Basis die Sage vom unsterblich machenden Fleisch der Meerjungfrauen bildet, erfahren die ewig jungen Protagonisten Mana und Yuta vor allem den Fluch und weniger den Segen des ewigen Lebens.

Inhalt, Motive:
In der ersten Kurzgeschichte des Zyklus, Meerjungfrauen lachen nicht (Band 1), treibt es Yuta auf der Suche nach einer Meerjungfrau in ein abgelegenes Dorf. Obwohl dessen - ausschließlich weibliche - Bewohner - ihn angreifen und tödlich verletzen, erwacht er kurze Zeit darauf wieder. Yuta entdeckt den enthaupteten Leib einer Meerjungfrau und kehrt auf der Suche nach Antworten in das Dorf zurück, wo er unter den sich merkwürdig ähnelnden Frauen Mana, ein 15-jähriges Mädchen, findet, dessen Füße seit seiner Kindheit gefesselt sind. Sie scheint für die Frauen von besonderer Bedeutung zu sein und hat, ebenso wie Yuta 500 Jahre zuvor, unwissentlich vom Fleisch einer Meerjungfrau gegessen. Auf der Flucht entdecken Mana und Yuta in einer Höhle ein Monster, eine „verlorene Seele†œ. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei ebenfalls um einen Menschen handelt, der vom Fleisch der Meerwesen gegessen hat. Nach der Rettung durch eine der seltsamen Frauen kehrt Yuta nochmals ins Dorf zurück und erfährt, dass die „Hilfe†œ durch eine Meerjungfrau für ihn nur aus dem Tod durch das Gift bestehen kann, dass aus ihren Eingeweiden gewonnen wird. Außerdem findet er heraus, dass Mana deswegen im Dorf festgehalten wird, weil sich die in Menschengestalt lebenden und alternden Meerjungfrauen durch den Verzehr ihres Fleisches verjüngen wollen. Doch nach einer letzten Verfolgungsjagd gelingt es den beiden jungen Leuten zu entkommen. Zurück bleiben die Meerjungfrauen, die in Folge zu langen Kontaktes mit dem Wasser ihr menschliches Äußeres wieder verloren haben, sowie die alte Baba, die unsterblich, aber wie Yuta und Mana menschlicher Herkunft ist.

Die ebenfalls in Band 1 enthaltene zweite Erzählung des Zyklus mit dem Titel Die Heimat der Kampf–Fischerei, ist auf den Inseln Toba und Sagakami im mittelalterlichen Japan angesiedelt. Yutas Suche bedingt die stete Nähe der Meeresküste in allen Episoden, doch nur in dieser befindet er sich nicht auf dem japanischen „Festland†œ. Auslöser der Ereignisse sind die Gefühle zweier gegensätzlicher weiblicher Charaktere, Orin und Isago. Orin ist die älteste Tochter des kranken Häuptlings von Toba und trägt als dessen Stellvertreterin große Verantwortung. In ihr findet sich eine der für Takahashi typischen energischen Frauenfiguren – als deutliches äußeres Zeichen ihrer Gleichberechtigung trägt sie männliche Kleidung und Rüstung/deutliches äußeres Zeichen ihrer Gleichberechtigung sind männliche Kleidung und Rüstung. Als sie von der Meerjungfrauen-Sage erfährt, gilt ihr erster Gedanke der Gesundung des Vaters. Isago dagegen, die geheimnisvolle Frau des Anführers der Sagakami–Piraten, wird von den Motiven Rache und Selbstsucht getrieben. Sie ist eine Meerjungfrau in menschlicher Gestalt, die das Fleisch ihrer subaquarischen Verwandten sowohl für ihr ungeborenes Kind als auch für die Rache an ihrem Mann und seinem Gefolge benutzen will. Am Ende, nach Gelingen ihres Plans, entkommt sie ins Meer.

Nur scheinbar demonstriert Takahashi in den beiden Frauengestalten den märchenhaften Gegensatz von „Gut und Böse†œ, denn dieser Eindruck wird in zweifacher Hinsicht gebrochen: Isago reagiert nur auf ihr zugefügtes Unrecht – sie wurde entführt und in die Ehe gezwungen – und ist am Ende die Triumphierende. Yuta und Orin dagegen überleben zwar, müssen sich aber trennen, da Yutas Hoffnung auf Sterblichkeit ein weiteres Mal enttäuscht wurde. Das Ende verwandelt die Erzählung vom Märchen in eine „Gothic–Novel†œ und unterstreicht gleichzeitig ihre realistische Wirkung.
Das Motiv der Rache kennzeichnet auch die Kurzgeschichte Mermaid Forest. Auf ihrer Reise durch das gegenwärtige Japan begegnen die Protagonisten in einem abgelegenen Haus – Takahashi bedient sich wiederholt solcher „klassischer†œ Motive des Horrorgenres – einem eigenartigen Zwillingspärchen. Die eine Schwester, Sawa, ist eine alte Frau, die andere, Towa, dagegen jung, hat aber schneeweißes Haar und eine schreckliche Klaue anstelle der linken Hand. Die Gealterte gab ihrer Zwillingsschwester einst während einer schweren Krankheit das Blut einer Meerjungfrau zu trinken.

Wieder spielt die Autorin erfolgreich mit den Erwartungen der Leser. Zunächst wird der Eindruck erweckt, Towa suche auf dem Grundstück beharrlich nach dem versteckten Meeresgeschöpf, um die unvollständige Verwandlung zu vollenden. Sawa dagegen zeigt sich Yuta und Mana gegenüber freundlich und sagt selbst, sie habe damals ihrer Schwester nur helfen wollen. Gänzlich verändert erscheint die Situation, als Towa schließlich in den Besitz des Fleischs gelangt: nicht sie selbst soll es verzehren, sondern die Schwester, der sie vorwirft, die Wirkung des Blutes an ihr getestet zu haben, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Sawa habe das erfüllte Leben gehabt, dass ihr selbst versagt war. Aus Rache soll sie nun im Zustand als alte Greisin mithilfe des Meerjungfrauenfleischs zu einem ewigen Dasein als alte Frau verdammt werden. Die Erfüllung der Rache bleibt jedoch aus, da Sawa an einem Herzinfarkt stirbt und Towa daraufhin den Tod in den Flammen wählt.

Wie sich bereits hier zeigt, verlaufen die Geschichten der Mermaid Saga keineswegs einheitlich: Während Isago ihren Rachedurst stillen kann, bleibt dies der unglücklichen Towa verwehrt – so spricht Takahashi kein moralisches Urteil, sondern bildet eine eigene Realität ab. Gleichzeitig gelingt es ihr auf psychologischer Ebene erfolgreich darzustellen, wie sehr man sich mit solcher Besessenheit selbst schaden kann. Towa war blind gegenüber der Liebe des Doktors Shiina, die auch nach dem unseligen Trunk anhielt und die sie mit ihrem Schicksal hätte versöhnen können.

Innerfamiliäre Konflikte bilden einen der Themenschwerpunkt des gesamten Zyklus. So befasst sich die Autorin auch in der Episode in Mermaid’s Gaze (Band 2) mit der unglücklichen Beziehung eines Geschwisterpärchens. In dieser Erzählung besuchen Yuta und Mana das Kiryu–Anwesen, auf dem Yuta etwa 100 Jahre zuvor angestellt war. Damals hatte die Tochter des Hauses, Akiko, sich und ihren ebenso brutalen wie psychisch labilen jüngeren Bruder Shingo mit Meerjungfrauenfleisch vergiftet, da sie sich für seine Taten mitverantwortlich fühlte: Bei ihrem Versuch, ihn von seinen Grausamkeiten abzuhalten, hatte dieser in der Kindheit ein Auge verloren. Während Shingo allerdings unsterblich wurde, verdammte das Gift Akiko zu einem Dasein als unversehrte Leiche, die seither für eine Puppe gehalten wird. Als Shingo seiner regungslosen Schwester eines ihrer Augen entreißt, um das seine zu ersetzen, wird er von Visionen seines eigenen, bösen Ichs verfolgt. Doch nicht einmal Akikos Tod befreit Shingo von seinen Visionen und er richtet sich schließlich selbst.

Mermaid’s Gaze wirkt außergewöhnlich grausam, sowohl durch die detailreiche Darstellung der brutalen Kämpfe der beiden Unsterblichen, Yuta und Shingo, als auch durch das grauenvolle Schicksal Akikos. Takahashi fügt ihrer Palette beängstigender Aspekte des ewigen Lebens eine weitere von Poe’scher Qualität hinzu: die Vorstellung, im eigenen leblosen Körper auf immer gefangen zu sein.

In der Geschichte Mermaid’s Mask (Band 2) sind die Familienverhältnisse, auf die die Protagonisten stoßen, sehr kompliziert. Im Zentrum der Handlung steht der kleine Nanao, der von seiner Großmutter, die sich als seine Mutter ausgibt, entführt wurde. Als ihr Mann sie mit dem eigenen gleichnamigen Kind vor vielen Jahren verlassen wollte, versuchte sie, sich und ihren Sohn zu vergiften. Sie wurde unsterblich, behielt aber schwere Narben im Gesicht zurück, während ihr Sohn das Gift erbrach. Nun versucht sie, ihren Enkel mittels gemahlenem Fleisches an die Wirkung zu gewöhnen, um mit ihm den „verlorenen†œ Sohn zu kompensieren. Yuta und Mana gelingt es erst spät, ihren Plan zu durchschauen, da die Frau eine janusköpfige Identität besitzt: Ihr eigenes vernarbtes Gesicht tauscht sie gegen das unversehrte einer unbekannten Toten aus. Mermaid’s Mask konzentriert sich wie Mermaid’s Gaze stark auf die Episodenhandlung und das Schicksal der Nebenfiguren, während Yutas Quest weitgehend aus dem Blickwinkel verschwindet. Yuta und Mana werden zu Begleitern und Vollendern der Schicksale anderer, indem sie die Informationen über die Wirkungsweise des Meerjungfleisches sowohl den Charakteren als auch neuen Lesern zugänglich machen und gleichzeitig als helfende Kraft – Schutzengeln ähnlich – eingreifen.

Ende des Traumes (Band 3), die einzige Erzählung, in der Mana eine wichtigere Rolle spielt als Yuta, führt die Protagonistin mit Oomanako (Großauge) zusammen. Das monströse Wesen, das nur radebrechend spricht, findet Mana verletzt im Wald und pflegt sie. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei Oomanako um eine im Grunde gutartige, unsterbliche „verlorene Seele†œ, die in Zuständen von Bewusstseinsspaltung unschuldige Zeitgenossen wie Mana angreift. Aus diesem Grund trachtet sein Widerpart, der alte Jäger, danach, ihn zur Strecke zu bringen. Am Ende stirbt Oomanako in einer Phase des bewussten Seins in Manas Armen. Takahashi demonstriert mit der Figur des Oomanako sowohl die Grausamkeit von Vorurteilen wie auch die der totalen Vereinsamung. Einsamkeit oder die Angst davor macht die meisten Charaktere der Mermaid Saga aus.

In Mermaid’s Promise (Band 3) bietet die Autorin eine neue, weitere Variante des Horrormotivs vom untoten Wesen. Hier ist es das Mädchen Nae, dem Yuta einst versprochen hatte, es mitzunehmen, wenn er auf der Suche nach einer Meerjungfrau das Dorf verlasse. Im Gegenzug verriet sie ihm das Geheimnis ihres „roten Tals†œ: Dort habe sie die Asche eines Meerwesens – ein Erbstück der Familie – verstreut, worauf die Blumen das ganze Jahr blühten. Es sollte ihr Treffpunkt sein. Doch Yuta ging ohne sie, unter anderem, weil sie mit einem anderen verlobt war.

Die Farbsymbolik des „roten Tals†œ erweist sich im weiteren Verlauf der Geschichte als doppelsinnig: die Farbe dieses Ortes steht einerseits für der Liebe und Vitalität, andererseits für Aggression und Tod. Denn als Yuta mit Mana in der (fiktiven) Gegenwart auf der Suche nach Naes Grab zurückkehrt, muss er erfahren, dass Nae als körperliche Hülle ohne Bewusstsein im Haus ihres ehemaligen Verlobten Eijiro existiert. Um ihre Treue zu prüfen, hatte Eijiro sie in das rote Tal gelockt und erschlagen; die magische Kraft der Blumen verhindert jedoch den körperlichen Zerfall. Naes Geist aber ist gefangen im Augenblick ihres Todes und findet erst nach dem Treffen mit Yuta im roten Tal seine Ruhe: Offensichtlich ist die einzige Erlösung, die Takahashi für ihre Charaktere sieht, der friedliche Tod, der dem Protagonisten Yuta allerdings stets versagt bleibt.

Allerdings kommt er in Mermaid’s Scar (Band 4) seiner physischen Vernichtung so nahe wie noch nie. Zum ersten Mal trifft er in Masato auf einen Gegner, der älter ist als er, und der mit den Gesetzmäßigkeiten des Giftes bestens vertraut ist. Entgegen seiner äußeren Erscheinung als etwa achtjähriger Junge, die ihm eine willkommene Tarnung bietet, ist Masato mit einer über 800 Jahren währenden Existenz um 300 Jahre älter als Yuta. Seit Anbeginn seiner Existenz ist er auf der Suche nach einer geeigneten unsterblichen „Mutter†œ. Der Versuch seiner momentanen Auserwählten, ihn zu stoppen und sich von ihm zu lösen, wird von Mana und Yuta zunächst fehlinterpretiert. Als Masato Manas Unsterblichkeit erkennt, glaubt er sich seinem Ziel sehr nahe: ohne Yuta wird sie sich ihm anschließen. Jedoch unterschätzt er ihre Treue, ihren Mut und ihre Zähigkeit. War es bisher eher Yuta, der auf Mana geachtet hat, so rettet nun sie den Bewusstlosen aus dem brennenden Haus. Ihre gewachsene Zuneigung zeigt sich, als Mana nach Yutas Wiedererwachen vor Freude weint. Das Erkennen ihrer Gefühle als Liebe stellt eine neue Erfahrung für sie dar, scheitert jedoch an ihrer kindlichen Naivität und wendet den sentimentalen Zug ins Komische. Wie es scheint, hat Rumiko Takashi hier einen typischen Teenage-Love-Topos ihrer Erfolgsserie Ranma ½ aufgegriffen, der dort die Beziehung zwischen Ranma und Akane kennzeichnet.

In der im japanischen Mittelalter angesiedelte Kurzgeschichte Die Prinzessin aus der Asche (Band 4), die sich 120 Jahre nach Yutas Verwandlung ereignet, thematisiert die Autorin wie bereits in Mermaid’s Mask den Schmerz und die Verzweiflung von Eltern, die ihr Kind verlieren oder verloren haben. Die verstorbene Natsume wurde durch einen Priester mittels der Zeremonie des „Hangon†œ unter Zuhilfenahme von Asche und Eingeweiden einer Meerjungfrau wiedererweckt. Ihr Vater setzt sein Wissen um den Ritus nun nicht nur zur Erschaffung eines falschen Meerwesens ein, sondern vor allem, um anderen Eltern ihre Kinder wiederzugeben. Da Natsume unter ihrer Andersartigkeit leidet - sie altert nicht und ernährt sich nur von Eingeweiden - möchte sie sich Yuta anschließen. Um das zu verhindern, wie auch um eine tote Prinzessin wiederzuerwecken, will der verzweifelte Vater Yutas Eingeweide entfernen. Doch schließlich stirbt Natsume in Yutas Armen, nachdem der Priester, der sie erschaffen hatte, ihr die Eingeweide der Meerjungfrau wieder genommen hat. Es scheint das Schicksal des jungen Unsterblichen zu sein, sich immer wieder verabschieden zu müssen. Trotz vieler Verlust-Erfahrungen, geht Yuta immer neue Beziehungen ein, allerdings dauert es mit der Zeit immer länger, bis er sich eingesteht, dass er Zuneigung empfindet.

Wenngleich die deutsche Ausgabe mit der durchaus zur Situation des Protagonisten passenden Frage: „Yuta... Wohin gehst Du?... Wohin?†œ (Band 4) schließt, bleibt dennoch zu vermerken, dass die vom japanischen Original abweichende Publikation der Reihenfolge der Episoden sinnentstellend wirkt. Die in der deutschen Ausgabe in Band 2 veröffentlichten Episoden Mermaid’s Gaze und Mermaid’s Mask bilden im japanischen Original den momentanen Abschluss des Zyklus. Inadäquat für das Verständnis des Zyklus ist die im Deutschen veränderte Reihenfolge insofern, als dass das Ende von Mermaid’s Mask einen angemessen philosophischen Schluss für die Geschichte der Unsterblichen bereithält: Yuta verspricht dem kleinen Nanao für ein eventuelles zukünftiges Wiedersehen: „Wenn Du groß geworden bist, erkennen wir Dich vielleicht nicht wieder... ABER DU WIRST UNS ERKENNEN!†œ (Band 2).
Erzählform und Zeichenstil
Bei den neun einzelnen Erzählungen der Mermaid Saga handelt es sich um selbständige, abgeschlossene Episoden, die allerdings in einem bestimmten Zusammenhang stehen. Dabei lassen sich zwei Zeitebenen unterscheiden: Einerseits die Gegenwartserzählungen, in denen Yuta und Mana gemeinsam diverse Abenteuer bestehen und andererseits die Rückblenden, die eine lockere Folge von Ereignissen während Yutas einsamer Reise durch fünf Jahrhunderte bieten. Beide Ebenen stehen in ständiger Wechselbeziehung zueinander, teilweise auch innerhalb ein- und derselben Episode, zum Beispiel wenn Yuta an Orte seiner Lebensgeschichte zurückkehrt, und sich vergangene Ereignisse auf die Gegenwart der Erzählung auswirken. Jede einzelne Erzählung bietet ein zweiseitiges Titelblatt, bestehend aus inhaltsspezifischem Artwork und dem eigentlichen Titel, dem wiederum eine Seite mit Impressionen einer Vorgeschichte vorausgeht. Ist die Episode in zwei Abschnitte unterteilt (alle außer Ende des Traumes und Prinzessin aus der Asche), so hat auch der zweite Teil ein vergleichbares, eigenes ein - oder zweiseitiges Deckblatt.

Zur Beschreibung des spezifischen Zeichenstils Takahashis muss zunächst der Begriff der „Rumic World†œ erläutert werden. Zum einen handelt es sich dabei um den Titel einer Sammlung kürzerer Abenteuer- bzw. Horror-Manga, zu denen auch die Mermaid Saga gehört. Zum anderen ist es der von Fans in Anspielung auf ihren Vornamen aufgebrachte Begriff für den von der Autorin geschaffenen Manga–Kosmos. Mit Blick auf inhaltliche und stilistische Merkmale konstatiert Mizuki Takahashi, hier werde die Existenz „unwirklicher†œ Figuren – wie Unsterblicher – von „normalen†œ Menschen ohne weiteres akzeptiert, männliche und weibliche Charaktere seien in ihrer mimischen Darstellung sehr ähnlich (weiche, runde Gesichter mit großen Augen ohne Wimpern, wie im Fall von Mana und Yuta) und Sex werde weitestgehend vernachlässigt. Die Mangaka greift zwar jede andere Art von Emotion, bis hin zur Besessenheit, auf, spricht sexuelle Aspekte aber nicht an.

Die Autorin legt sich nicht auf eine bestimmte Anzahl von Panels pro Seite fest und auch die Zeitabstände zwischen den Einzelbildern variieren. Sie bevorzugt einen für den japanischen Comic vergleichsweise ruhigen Erzählstil, bei dem es trotz der zahlreichen mit einem nicht geringen Aufwand an Bewegungslinien inszenierten Kämpfe nicht zur Zerlegung einer Bewegung über mehrere Bilder hinweg kommt. Die Illustrationen wirken relativ detailreich und realistisch, sowohl was den Hintergrund als auch was die Charaktere angeht/betrifft. Trotz der stilisierten, überproportional großen Augenpartie wirkt auch die Mimik wirklichkeitsnah. Der Detailreichtum, der vor allem auch in der Darstellung der Kämpfe präsent ist, erhöht deren brutalen Eindruck. Zur Unterstützung der unheimlichen Atmosphäre werden zudem große Schwarzflächen eingesetzt (Nacht, Höhlen, Meer).

Figurenkonzeption:
Die Protagonisten Yuta und Mana sind es, welche den Erzählzyklus zusammenhalten, wohingegen die Sehnsüchte und Ängste der Nebenfiguren die Initialzündung einer jeweiligen Episodenhandlung geben. Die Schlüsselrolle der Figuren für ein Werk betonte bereits Koike Kazuo in seiner Mangakunde. Rumiko Takahashi, die seit 1977 zum Kreis seiner Schüler in der gerade erst gegründeten Manga-Schule Gekiga Sonjoku gehörte, sagt von sich selbst, sie habe die Erschaffung attraktiver Charaktere bei Kazuo erlernt. Nicht nur der vorliegenden Zyklus, sondern auch ihre bekannten humoristischen Serien Urusei Yatsura, Ranma ½ und die Liebesgeschichte Maison Ikkoku besitzen profilierte, feststehende Figuren, die die jeweiligen Geschichten entscheidend prägen.

Der mit den Erfahrungen einer 500-jährigen Existenz ausgestattete Yuta hat den alles dominierender Wunsch, mit Hilfe der Meerjungfrauen wieder sterblich zu werden. Dies führt zu einem Abenteuer, das im Interesse des Fortbestands der Serie zum immerwährenden Scheitern verurteilt ist. Yutas Todessehnsucht entspringt vor allem seiner Angst, noch mehr geliebte Menschen altern und sterben zu sehen. Seine Hoffnung auf ein „normales†œ Leben mit einer Familie wird ebenso deutlich (Heimat der Kampffischerei) wie die Furcht, sein Herz an ein sterbliches Wesen zu hängen (Manas Kätzchen in Mermaid Forest). Auch wenn er aufgrund seiner bisweilen schlechten Erfahrungen zynisch und verschlossen wirkt, so ist er doch immer hilfsbereit. Erst bei der Begegnung mit Mana öffnet er sich, und so erfährt auch der Leser von seiner Vergangenheit und seinen Beweggründen.

Mana ist durch ihr abgeschiedenes Aufwachsen bei den Meerjungfrauen sehr naiv, was die reale Welt betrifft und ihre Unerfahrenheit kann gefährliche Konsequenzen haben (Mermaid Forest). Trotz dieser „Unschuld†œ ist sie aber kein liebenswürdiges, mädchenhaftes oder gar devotes Wesen. Ebenso wie die außerirdische Lum aus Urusei Yatsura oder die kämpferische Akane aus Ranma ½ verfügt sie über einen ausgeprägten eigenen Willen, ein hitziges Temperament und eine brüske Art der Kommunikation. Die komischen Einlagen in der Schauergeschichte Mermaid Saga haben ihre Ursprünge in diesen Eigenschaften, die immer wieder Anlass zu Streitereien zwischen ihr und Yuta geben. Auch ihr ausgeprägter Appetit – sie isst bei jeder Gelegenheit und redet stets mit vollem Mund – macht sie zu einem amüsanten Gegenpart zu dem ernsten Yuta. Trotz zeitweiliger Meinungsverschiedenheiten sind beide jederzeit bereit, sich für die Rettung des anderen in Gefahr zu begeben, und wann immer sie auch getrennt werden, so gilt allem Manas erster Gedanke Yuta.

Die Wurzeln der Legende vom Meerjungfrauenfleisch:
„Im Symbol der Wasserfrau vereinen und scheiden sich Todesdämon und Lebensspenderin (...)†œ (Bessler 1995, 160). Auch wenn sich Takahashis Konzept der Meerjungfrauen zum Teil stark von unserer westlichen Vorstellung unterscheidet, gibt es dennoch Parallelen: Ihre Meerwesen sind alle weiblich und können menschliche Gestalt annehmen - ein Aspekt, der sich in vielen europäischer Sagen findet. In ihrer Funktion als Verkörperung des elementaren Ozeans sind sie – wie dieser – sowohl Quelle des (ewigen) Lebens als auch von Tod und Leid. Der Unterschied fällt besonders in ihrer Erscheinung auf: Statt eines schönen menschlichen Gesichtes besitzen sie monströse Fratzen, in ihrem Ursprung sind sie „Bakemono†œ (Fischmonster).

Die der Idee der Unsterblichkeit zu Grunde liegende Legende hat Gilles Poitras in †œThe anime companion†
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Knuckles
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Beitrag von Knuckles »

@Liferipper

Das Plural vom Manga ist Manga. Zwar ist auch "Mangas" im deutschen Sprachgebrauch recht häufig zu hören, doch wirklich richtig ist es nicht.

btw. hast du auch bei den ganzen "Yuta's" und "Yutas" aufgepasst, ob sie richtig verwendet wurden? Den da bin ich mir nie wirklich sicher.
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Beitrag von Liferipper »

btw. hast du auch bei den ganzen "Yuta's" und "Yutas" aufgepasst, ob sie richtig verwendet wurden? Den da bin ich mir nie wirklich sicher.
Es ist eigentlich ganz einfach: "Yuta's" gibts im Deutschen nicht.
Aber gut, dass du mich daran erinnert hast. Waren noch ein "Yuta's" und einige "Mana's"s drin...
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