Sondertext DVD 4: Meerjungfrauen - Teil 4

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blue
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Sondertext DVD 4: Meerjungfrauen - Teil 4

Beitrag von blue »

Yo!


Letzte DVD, letzter Teil fürs Booklet.
Mythologie der Meerjungfrau
Teil IV


Sirenen
Sirenen sind Teil der griechischen Mythologie. Ursprünglich hatten sie die Gestalt einer Vogelfrau, die an eine Harpyie erinnert. Das einzig Menschliche an ihnen waren ihre Köpfe, manchmal jedoch waren sie bis zur Brust von menschlicher Gestalt. Später wurden sie zu weiblichen Figuren mit Vogelbeinen, hatten manchmal auch Flügel und spielten auf den verschiedensten Instrumenten. Im 10. Jahrhundert werden sie in der Suda, einer byzantinischen Enzyklopädie über die griechische Geschichte, als Wesen beschrieben, die ab dem Brustkörper die untere Hälfte eines Spatzes hatten und die obere einer Frau. Alternativ wurden sie als kleine Vögel mit menschlichen Köpfen beschrieben. Sie waren Töchter des Flussgott Acheloos und Terpsichore, einer der neun Musen, oder dem Meeresgott Phorkys und dem Meeresungeheuer Keto.

Nach einer Erzählung von Ovid sollen sie früher Gespielinnen von Persephone gewesen sein, die darum baten in Vögel verwandelt zu werden, damit sie, nachdem Persephone von Hades entführt worden war, über den Meeren nach ihr suchen konnte. In anderen Erzählungen ließen sie es zu, dass Hades Persephone entführte und wurden von Demeter, Persephones Mutter, zur Strafe in solche Wesen verwandelt. Es gab nur eine bestimmte Anzahl von ihnen, diese jedoch variiert. Einige Erzählungen berichten von zwei mit den Namen Aglaopheme und Thelxiepeia, andere von drei Peisinoe, Aglaope und Thelxiepeida oder Parthenope, Ligeia und Leucosia. Diese Anzahl steigt manchmal auch bis fünf. Die Namen weichen zum Teil einwenig voneinander ab (Thelxiepia / Thelxiope / Thelixinoe; Melope; Aglaophonos/ Aglaope; Pisinoe/ Peisinoë; Parthenope, Ligeia; Leucosia; Raidne; Teles). Sie treten in Gruppen auf, locken Seefahrer mit ihrem Gesang an um sie dann zu töten.


Einer Prophezeiung nach hätten sie sich ins Meer stürzen müssen, wenn es je einem Seemann gelingen würde, sie unbeschadet zu passieren. Dies gelang jedoch Odysseus, der sich an den Mast binden ließ und seiner Mannschaft die Ohren mit Wachs verschloss und Orpheus, der den Gesang mit seinem eigenen übertönte. In späteren literarischen und bildlichen Bearbeitungen dieses Themas wurde sie entweder als wunderschöne, verführerische Frauen oder, in ihrem Bezug zum Meer, mit dem Aussehen von Meerjungfrauen dargestellt. Heute werden sie oft mit den Nixen gleichgesetzt.

Slavische Vorstellungen
Die Slaven sind ein sehr abergläubisches Volk. Dies hat seinen Ursprung in der Geschichte. 988 begann in Russland die Christianisierung. Der Großfürst Wladimir von Kiev ließ sich taufen und befahl seinem Volk es ihm gleichzutun. Dieses Aufdrängen des Christentums führte dazu, dass die Bevölkerung tagsüber in die Kirche ging, nachts jedoch ihren alten Göttern huldigte. Für die Kirche begann ein langer und schwieriger Kampf gegen den Doppelglauben. Zunächst versuchte sie der Bevölkerung klar zu machen, dass es die Wesen, die sie anbeteten, nicht gab. Nach einiger Zeit, als dies nicht wirklich von Erfolg gekrönt war, begann man zu predigen, dass oben im Himmel die Engel lebten und unten auf der Erde Menschen und Dämonen. Die Kirche machte aus dem Doppelglauben einen einheitlichen Glauben, indem sie für die heidnischen Wesen und Götter eine eigene Dämonologie zusammenstellte, man könnte von gefallenen Götter sprechen. Aus diesem Grund sind böse Geister und Dämonen ein Bestandteil des slavischen Glaubens. So auch Fabelwesen wie Vodjanoj, Rusalka oder Vila.

Rusalka (pl. Rusalki)
Ursprünglich waren Rusalki, bevor das Christentum im Russland Fuß fassen konnte und die Menschen zur Bekehrung gezwungen wurden, Seelen von jungen Mädchen, die ertrunken sind oder sich aus Liebeskummer ertränkt haben. Nach Zelenin müssen Seelen von Menschen, die gewaltsam oder vor ihrer Zeit gestorben sind, die ihnen zugeteilte Zeit, ihren "срок" (srok), auf Erden als Geister verbringen. In anderen Erzählungen handelt es sich bei den Rusalki um "нечистые силы" (netschistye sily), unreine Kräfte. Dies sind Seelen von Menschen, die eines gewaltsamen Todes, durch Selbstmord oder ungetauft gestorben sind oder ohne die üblichen Riten bestattet wurden. Diejenigen, denen Gewalt angetan wurde, finden keine Ruhe, bis ihre Rachegelüste gestillt sind. In anderen Fällen wurde sie von ihrem Liebsten betrogen, ertränkten sich und wurde zu Rusalki.

Anfangs galten Rusalki als gottähnliche Wesen, die denen, die sie respektierten, Gesundheit und Wohlstand brachten, und nur denen, die ihre Macht ignorierten, Schaden zufügten. Sie wurden von den Dorfmädchen verkörpert und brachten den Feldern und den Frauen des Dorfes Fruchtbarkeit. Sie waren Maiden, welche die menschliche und tierische Fruchtbarkeit und die Jahreszeiten regulierten.

Sie leben nicht nur im Wasser, sondern auch auf Feldern und in Bäumen. In einigen Überlieferungen berichtet man auch von männlichen Exemplaren. Ursprünglich handelt es sich bei den slavischen Völkern um ein Matriarchat und erst durch den Kontakt mit dem Christentum gewannen die Männer die Oberhand und die Gesellschaftsform wandelte sich allmählich in ein Patriarchat. Mit ihr wandelten sich auch die mythologischen Figuren. Den weiblichen Gottheiten wurden entweder männliche an die Seite gestellt, oder sie wurden selbst allmählich zu männlichen Gottheiten. So auch bei den Rusalki, denen der Vodinoi vorangestellt wurde.

Heutzutage wird die Rusalka als eine slavische Version der Meerjungfrau gesehen, die mit dieser auch deren Äußeres gemein hat. Sie lebt mit dem Herrscher über das Wasser, dem Vadinoi, und ist entweder seine Frau, einer seiner Töchter oder eine Jungfrau, die vom Vodinoi in sein Unterwasserreich entführt wurden. Tagsüber halten sich Rusalki im Wasser auf und kommen nur nachts an Land um zu tanzen und zu lachen. Wenn sie dies in einem Kreis tun, nennt man das хороводы (chorowody). Wer ihr Lachen vernimmt, ist des Todes. Die Rusalka stellt ihrem Opfer drei Fragen, wenn man davon auch nur eine nicht beantworten kann, ist man dem Tode geweiht. Sie sitzen des Nachts auch auf Bäumen, kämmen sich das Haar und singen. In der serbischen Mythologie sind sie als Wilen bekannt.

Es gibt die verschiedensten Versionen, was ihr Äußeres betrifft. In einigen leuchten ihre Augen wie grüne Feuer, andere beschreiben sie als blass ohne Pupillen. Ihre Haare sollen manchmal von der Farbe grün und ständig feucht sein. Einer Legende nach stirbt die Rusalka, wenn ihr Haar trocknet. Sie liebt es Männer zu verführen und sie dann zu ertränken. In einigen Gebieten, vor allem in den fruchtbaren, gelten sie als wunderschöne nackte Maiden, in anderen als großbrüstige Amazonen. Im Norden sieht man sie im Allgemeinen als haarige furchterregende Wesen oder als böse, unattraktive Mädchen, die wie Wasserleichen aussehen.

In Polen bewohnen Rusalki das Wasser vom Herbst bis zum Frühling und werden im Sommer zu Himmelsfrauen, die Warmwetter-Inkanation der Rusalki. In anderen polnischen Vorstellungen handelt es sich bei den Rusalki um drei Geister, die bei Nacht auf Waldlichtungen tanzen.

In der Ukraine leben Rusalki ("Fischfrauen") auf dem Grund von Flüssen und kommen nachts zum Tanzen hervor. Wenn sie einen schönen Mann entdecken, locken sie ihn mit Gesang und Tanz in ihr Reich, damit er mit ihnen dort lebt.

Vila
Die Vila, Wili oder Veela sind slavischen Versionen von Nymphen, die über die Mächte der Stürme gebieten. Diese schicken sie mit Freude zu einsamen Reisenden. Sie leben auf Wiesen, in Teichen, im Ozean, in Bäumen und Wolken. Sie können sich in der Gestalt von Schwäne, Pferde, Wölfe oder wunderschöne Frauen zeigen. Die Vila lieben es Männer mit ihrer Schönheit einzufangen um sie dann fallen zu lassen. Die Wili sind in Serbien als Maiden bekannt, die von Gott bestraft wurden. In Bulgarien sind sie als Samovily bekannt, Mädchen die gestorben sind, bevor sie getauft werden konnten. In Polen schweben sie, als Geister von frivolen und leichtfertigen Mädchen durch die Lüfte.


Vodjanoj
Eine Legende erzählt von der Zeit als Gott in der Gestalt von Jesus Christus auf der Erde wandelte und es jemandem gelang alle Teufel in einer Höhle in einem Gefäß einzusperren. Nur einem gelang es zu entkommen. Dieser brachte einen Säufer dazu das Gefäß auszugraben, indem er ihm erzählte, dass dort ein Schatz begraben sei. Dieser grub ihn aus und starb vor Schreck, als alle Teufel herauskamen und in den Himmel stürmten. Der Erzengel Michael konnte nichts gegen sie ausrichten, bis Gott ihm sechs Flügel und das Feuerschwert gab. Daraufhin stürzte er alle Teufel vom Himmel, und sie bekamen, je nachdem wo sie landeten, ihren Namen. So bekamen diejenigen, die ins Wasser fielen, was auf russisch вода (woda) heißt, den Namen Vodjanoj (водиной).

Meist stellt man ihn sich als alten, glatzköpfigen Mann vor, der manchmal von Schmutz umgeben ist und anstatt Beine Flossen haben kann. Einige sprechen ihm die Fähigkeit zu sich in einen Fisch verwandeln zu können. Im Allgemeinen ist er den Menschen nicht gut gesonnen und ertränkt Taucher und Schwimmer, die ihn durch ihre Dreistigkeit verärgern. Am liebsten lebt er in Bächen in der Nähe von Mühlen. Er mag Menschen an sich nicht und wird von diesen auch gefürchtet. Die einzigen, denen er ab und an hilft, sind Müller und Fischer. Vor allem Müller sollen ihm nahe stehen und ihm ab und an ein Opfer darbringen, indem sie vorbeikommende Betrunkene ertränken. Fischer opferten ihm lediglich ihren ersten Fang. Einige Erzählungen berichten von Unterwasserpalästen, die angefüllt von den Schätzen gesunkener Schiffe und Kristalle sind, in denen der Vodjanoj lebt. Einige sollen auch in Whirlpools und unter Hecken leben. Entweder hat er eine Rusalka zu seiner Frau, mehrere Rusalki als seine Töchter oder Dienerinnen. Ähnlich wie bei den Rusalki soll es sich bei dem Vodjanoj um die Seele eines ertrunkenen Mannes handeln.
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Liferipper
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Beitrag von Liferipper »

Mythologie der Meerjungfrau
Teil IV


Sirene
Sirenen sind Teil der griechischen Mythologie. Ursprünglich hatten sie die Gestalt einer Vogelfrau, die an eine Harpyie erinnert. Das einzig Menschliche an ihnen waren ihre Köpfe, manchmal jedoch waren sie bis zur Brust von menschlicher Gestalt. Später wurden sie zu weiblichen Figuren mit Vogelbeinen, hatten manchmal auch Flügel und spielten auf den verschiedensten Instrumenten. Im 10. Jahrhundert wurden sie in der Suda, einer byzantinischen Enzyklopädie über die griechische Geschichte, als Wesen beschrieben, die ab dem Brustkörper die untere Hälfte eines Spatzes hatten und die obere einer Frau. Alternativ wurden sie als kleine Vögel mit menschlichen Köpfen beschrieben. Sie waren Töchter des Flussgottes Acheloos und Terpsichore, einer der neun Musen, oder des Meeresgottes Phorkys und des Meeresungeheuers Keto.

Nach einer Erzählung von Ovid sollen sie früher Gespielinnen von Persephone gewesen sein, die darum baten, in Vögel verwandelt zu werden, damit sie, nachdem Persephone von Hades entführt worden war, über den Meeren nach ihr suchen konnten. In anderen Erzählungen ließen sie es zu, dass Hades Persephone entführte und wurden von Demeter, Persephones Mutter, zur Strafe in diese Wesen verwandelt. Es gab nur eine bestimmte Anzahl von ihnen, diese variiert jedoch. Einige Erzählungen berichten von zwei mit den Namen Aglaopheme und Thelxiepeia, andere von drei Peisinoe, Aglaope und Thelxiepeida oder Parthenope, Ligeia und Leucosia. Diese Anzahl steigt manchmal auch bis fünf. Die Namen weichen zum Teil ein wenig voneinander ab (Thelxiepia / Thelxiope / Thelixinoe; Melope; Aglaophonos/ Aglaope; Pisinoe/ Peisinoë; Parthenope, Ligeia; Leucosia; Raidne; Teles). Sie treten in Gruppen auf und locken Seefahrer mit ihrem Gesang an, um sie dann zu töten.


Einer Prophezeiung nach hätten sie sich ins Meer stürzen müssen, wenn es je einem Seemann gelänge, sie unbeschadet zu passieren. Dies gelang jedoch Odysseus, der sich an den Mast binden ließ und seiner Mannschaft die Ohren mit Wachs verschloss und Orpheus, der ihren Gesang mit seinem eigenen übertönte. In späteren literarischen und bildlichen Bearbeitungen dieses Themas wurde sie entweder als wunderschöne, verführerische Frauen oder, aufgrund ihres Bezugs zum Meer, mit dem Aussehen von Meerjungfrauen dargestellt. Heute werden sie oft mit den Nixen gleichgesetzt.

Slawische Vorstellungen
Die Slawen sind ein sehr abergläubisches Volk. Dies hat seinen Ursprung in der Geschichte. 988 begann in Russland die Christianisierung. Der Großfürst Wladimir von Kiev ließ sich taufen und befahl seinem Volk, es ihm gleichzutun. Dieses Aufzwingen des Christentums führte dazu, dass die Bevölkerung tagsüber in die Kirche ging, nachts jedoch ihren alten Göttern huldigte. Für die Kirche begann ein langer und schwieriger Kampf gegen den Doppelglauben. Zunächst versuchte sie, der Bevölkerung klar zu machen, dass es die Wesen, die sie anbetete, nicht gab. Nach einiger Zeit, als dies nicht wirklich von Erfolg gekrönt war, begann man zu predigen, dass oben im Himmel die Engel lebten und unten auf der Erde Menschen und Dämonen. Die Kirche machte aus dem Doppelglauben einen einheitlichen Glauben, indem sie für die heidnischen Wesen und Götter eine eigene Dämonologie zusammenstellte, man könnte von gefallenen Götter sprechen. Aus diesem Grund sind böse Geister und Dämonen ein Bestandteil des slawischen Glaubens. So auch Fabelwesen wie Vodjanoj, Rusalka oder Vila.

Rusalka (pl. Rusalki)
Ursprünglich waren Rusalki, bevor das Christentum im Russland Fuß fassen konnte und die Menschen zur Bekehrung gezwungen wurden, Seelen von jungen Mädchen, die ertrunken waren oder sich aus Liebeskummer ertränkt hatten. Nach Zelenin müssen Seelen von Menschen, die gewaltsam oder vor ihrer Zeit gestorben sind, die ihnen zugeteilte Zeit, ihren "срок" (srok), auf Erden als Geister verbringen. In anderen Erzählungen handelt es sich bei den Rusalki um "нечистые силы" (netschistye sily), unreine Kräfte. Dies sind Seelen von Menschen, die eines gewaltsamen Todes, durch Selbstmord oder ungetauft gestorben sind oder ohne die üblichen Riten bestattet wurden. Diejenigen, denen Gewalt angetan wurde, finden keine Ruhe, bis ihre Rachegelüste gestillt sind. In anderen Fällen wurden Frauen von ihrem Liebsten betrogen, ertränkten sich und wurden zu Rusalki.

Anfangs galten Rusalki als gottähnliche Wesen, die denen, die sie respektierten, Gesundheit und Wohlstand brachten, und nur denen, die ihre Macht ignorierten, Schaden zufügten. Sie wurden von den Dorfmädchen verkörpert und brachten den Feldern und Frauen des Dorfes Fruchtbarkeit. Sie waren Maiden, welche die menschliche und tierische Fruchtbarkeit und die Jahreszeiten regulierten.

Sie leben nicht nur im Wasser, sondern auch auf Feldern und in Bäumen. In einigen Überlieferungen berichtet man auch von männlichen Exemplaren. Ursprünglich herrschte/bestand bei den slawischen Völkern ein Matriarchat, und erst durch den Kontakt mit dem Christentum gewannen die Männer die Oberhand und die Gesellschaftsform wandelte sich allmählich in ein Patriarchat. Im Zuge/Als Folge davon wandelten sich auch die mythologischen Figuren. Den weiblichen Gottheiten wurden entweder männliche an die Seite gestellt, oder sie wurden selbst allmählich zu männlichen Gottheiten. So auch bei den Rusalki, denen die Vodinoi vorangestellt wurden.

Heutzutage werden die Rusalki als eine slawische Version der Meerjungfrauen, mit denen sie auch das Äußere gemein haben, gesehen. Sie leben mit den Herrschern über das Wasser, den Vodinoi, zusammen, und sind entweder seine Frau, eine seiner Töchter oder eine Jungfrau, die vom Vodinoi in sein Unterwasserreich entführt wurde. Tagsüber halten sich Rusalki im Wasser auf und kommen nur nachts an Land um zu tanzen und zu lachen. Wenn sie dies in einem Kreis tun, nennt man das хороводы (chorowody). Wer ihr Lachen vernimmt, ist des Todes. Die Rusalki stellen ihren Opfern drei Fragen, wenn man davon auch nur eine nicht beantworten kann, ist man dem Tode geweiht. Sie sitzen des Nachts auch auf Bäumen, kämmen sich das Haar und singen. In der serbischen Mythologie sind sie als Wilen bekannt.

Es gibt die verschiedensten Versionen, was ihr Äußeres betrifft. In einigen leuchten ihre Augen wie grüne Feuer, andere beschreiben sie als blass ohne Pupillen. Ihre Haare sollen manchmal von der Farbe grün und ständig feucht sein. Einer Legende nach stirbt eine Rusalka, wenn ihr Haar trocknet. Sie lieben es, Männer zu verführen und sie dann zu ertränken. In einigen Gebieten, vor allem in den fruchtbaren, gelten sie als wunderschöne nackte Maiden, in anderen als großbrüstige Amazonen. Im Norden betrachtet man sie im Allgemeinen als haarige, furchterregende Wesen oder als böse, unattraktive Mädchen, die wie Wasserleichen aussehen.

In Polen bewohnen Rusalki das Wasser vom Herbst bis zum Frühling und werden im Sommer zu Himmelsfrauen, der Warmwetter-Inkarnation der Rusalki. In anderen polnischen Vorstellungen handelt es sich bei den Rusalki um drei Geister, die bei Nacht auf Waldlichtungen tanzen.

In der Ukraine leben Rusalki ("Fischfrauen") auf dem Grund von Flüssen und kommen nachts zum Tanzen hervor. Wenn sie einen schönen Mann entdecken, locken sie ihn mit Gesang und Tanz in ihr Reich, damit er mit ihnen dort lebt.

Vila
Die Vila, Wili oder Veela sind die slawische Versionen von Nymphen, die über die Mächte der Stürme gebieten. Diese setzen sie mit Freude gegen einsame Reisende ein. Sie leben auf Wiesen, in Teichen, im Ozean, in Bäumen und Wolken. Sie können sich in der Gestalt von Schwänen, Pferden, Wölfen oder wunderschönen Frauen zeigen. Die Vila lieben es, Männer mit ihrer Schönheit einzufangen, nur um sie dann fallen zu lassen. Die Wili sind in Serbien als Maiden bekannt, die von Gott bestraft wurden. In Bulgarien sind sie als Samovily bekannt, Mädchen die gestorben sind, bevor sie getauft werden konnten. In Polen schweben sie als Geister von frivolen und leichtfertigen Mädchen durch die Lüfte.


Vodjanoj
Eine Legende erzählt von der Zeit, als Gott in der Gestalt von Jesus Christus auf der Erde wandelte und es jemandem gelang, alle Teufel in einer Höhle in einem Gefäß einzusperren. Nur einem gelang es zu entkommen. Dieser brachte einen Säufer dazu, das Gefäß auszugraben, indem er ihm erzählte, dass dort ein Schatz vergraben sei. Dieser grub ihn aus und starb vor Schreck, als alle Teufel herauskamen und in den Himmel stürmten. Der Erzengel Michael konnte nichts gegen sie ausrichten, bis Gott ihm sechs Flügel und das Feuerschwert gab. Daraufhin stürzte er alle Teufel vom Himmel, und sie bekamen, je nachdem, wo sie landeten, ihren Namen. So bekamen diejenigen, die ins Wasser fielen, was auf russisch вода (woda) heißt, den Namen Vodjanoj (водиной).

Meist stellt man sie sich als alte, glatzköpfige Männer vor, die manchmal von Schmutz umgeben sind und anstelle von Beinen Flossen haben können. Einige sprechen ihnen die Fähigkeit zu, sich in Fische verwandeln zu können. Im Allgemeinen sind sie den Menschen nicht wohlgesonnen und ertränken Taucher und Schwimmer, die sie durch ihre Dreistigkeit verärgern. Am liebsten leben sie in Bächen in der Nähe von Mühlen. Sie mögen Menschen an sich nicht und werden von diesen auch gefürchtet. Die Einzigen, denen sie ab und an helfen, sind Müller und Fischer. Vor allem Müller sollen ihnen nahestehen und ihnen ab und an ein Opfer darbringen, indem sie vorbeikommende Betrunkene ertränken. Fischer opfern ihnen lediglich ihren ersten Fang. Einige Erzählungen berichten von Unterwasserpalästen, in denen die Vodjanoj leben, die mit den Schätzen gesunkener Schiffe und Kristallen angefüllt sind. Einige sollen auch in Strudeln und unter Hecken leben. Entweder haben sie eine Rusalka zur Frau oder mehrere Rusalki als ihre Töchter oder Dienerinnen. Ähnlich wie bei den Rusalki soll es sich bei den Vodjanoj um die Seelen von ertrunkenen Männern handeln.
Sie wurden von den Dorfmädchen verkörpert und brachten den Feldern und Frauen des Dorfes Fruchtbarkeit.
???
Ergibt vom Kontext her überhaupt keinen Sinn.
Die Rusalka stellt ihrem Opfer drei Fragen, wenn man davon auch nur eine nicht beantworten kann, ist man dem Tode geweiht.
Irgendwie wirkt der Satz an dieser Stelle leicht aus dem Zusammenhang gerissen. Welche Opfer?
Einige sollen auch in Whirlpools und unter Hecken leben.
Ich schätze mal, dass es sich hier um eine fehlerhafte Übersetzung handelt, und statt "Whirlpools" wohl "Strudel" gemeint sind...
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Kogoro
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Beitrag von Kogoro »

Hab nicht viel gefunden, auf jeden Fall zu wenig für eine neue Version. ^^
Die Kirche machte aus dem Doppelglauben einen einheitlichen Glauben, indem sie für die heidnischen Wesen und Götter eine eigene Dämonologie zusammenstellte, man könnte von gefallenen Götter sprechen.
"[...] von gefallenen Göttern [...]"
Sie leben mit den Herrschern über das Wasser, den Vodinoi, zusammen, und sind entweder seine Frau, eine seiner Töchter oder eine Jungfrau, die vom Vodinoi in sein Unterwasserreich entführt wurde.
"Sie leben mit den Herrschern über das Wasser zusammen, den Vodinoi, und sind entweder ihre Frauen, ihre Töchter oder Jungfrauen, die von den Vodinoi in ihr Unterwasserreich entführt wurden."
Die Rusalki stellen ihren Opfern drei Fragen, wenn man davon auch nur eine nicht beantworten kann, ist man dem Tode geweiht.
Nach "Fragen" würde ich entweder einen neuen Satz anfangen oder das Komma durch einen Gedankenstrich ersetzen.
Die Vila, Wili oder Veela sind die slawische Versionen von Nymphen, die über die Mächte der Stürme gebieten.
"[...] slawischen Versionen [...]"
Einige sprechen ihnen die Fähigkeit zu, sich in Fische verwandeln zu können.
Wie "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" mich mal lehrte, ist so was wohl doppelt gemoppelt. ^^
-> "Einige sprechen ihnen die Fähigkeit zu, sich in Fische zu verwandeln".

Ansonsten wieder "schwere Kost" mit extremem Bandwurmsatz-Charakter, aber na ja. ^^
"Life is infinitely stranger than anything which the mind of man could invent."
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